Lange Nacht des Kabaretts
Kitzbühel | Aberwitzige Geschichten von bayerischen Ashrams, gefährlichen Märchengestalten und gescheiterten Schlagersängern wurden bei der Langen Nacht des Kabaretts aufgetischt.
Wenn Ulknudeln gemeinsam auf Tournee gehen, kommt das Publikum aus dem Lachen nicht heraus: So der Grundgedanke der Langen Nacht, bei der Clemens Maria Schreiner, das Duo „Flüsterzweieck“, Buchgraber & Brandl sowie das Ensemble Blözinger aufmarschierten. Bis spät in die Nacht unterhielten die Kleinkünstler das sehr zahlreich erschienene Publikum im Café Praxmair.
Schon zu Beginn ging‘s temporeich zu: Beim Duo Blözinger endet ein entspanntes Männer-Wochenende im wahren Chaos. Im verwunschenen Märchenwald treffen ein Frauenheld und ein Softie auf Zwergenpower pur. Und was für schreckliche Geheimnisse verbergen sich in der romantischen Waldhütte?
Yoga für die Gesäßbacken
Die Damen vom Flüsterzweieck entwickelten dafür auf der Bühne mehrere Persönlichkeiten. Ob Ethno-Tante auf dem Ich-Findungstrip – hier gab‘s vor allem Lacher von Yogaerprobten Besuchern – oder sozial gestörte Exfreundin im Seitensprungfieber: Die beiden Damen ließen kein Klischee aus dem Alltag der Frau von heute aus.
Höhepunkt des Abends waren die Auftritte des erst 19-jährigen Clemens Maria Schreiner. Der gebürtige Steirer verkörperte auf der Bühne gekonnt und mit täuschend echtem Akzent den urtypischen Bayer. Ein Bayer freilich, in dessen Brust eigentlich das Herz eines indischen Gurus schlägt. Tränen lachen durfte das Publikum auch bei seiner Erzählung von der Bergrettung in Rust am Neusiedler See.
Abgehalfterte Schlagerbarden
Buchgraber und Brandl sorgten ebenfalls für viele Lacher, unter anderem als abgehalfterte Schlagerfuzzis im Nirvana zwischen Wörthersee und Musikantenstadl.
Die gesamte Kabarett-Truppe hat es sich an diesem Abend zur Aufgabe gemacht, so lang zu spielen, wie das Publikum will: In Kitzbühel waren es immerhin fast vier Stunden. Fazit: Sehr kurzweilig, die Lange Nacht. E. Krista Foto Krista