Landertinger glänzt in Silber
Vergangenen Samstag ging der Kindheitstraum von Dominik Landertinger in Erfüllung. Beim olympischen Sprint-Wettbewerb gewann der Pillerseetaler die Silbermedaille.
Krasnaja Poljana, Hochfilzen | Die olympischen Spiele im russischen Sotchi waren noch jung, die offizielle Eröffnung noch keine 24 Stunden her, als Dominik Landertinger an den Start des Sprint-Bewerbs im Biathlon ging. Zu diesem Zeitpunkt ahnte der Hochfilzener noch nicht, dass sich sein Leben in einer halben Stunde ändern wird. Doch zwischen dem Start und dem starken Finish lagen noch zehn Kilometer Langlauf und zwei Mal Schießen. Der 25-jährige Tiroler bewies am Schießstand Coolness, platzierte seine Schüsse alle im Schwarzen und zeigte auch bei den schwierigen Verhältnissen auf der Loipe eine Bomben-Kondition. Am Ende fehlten dem Pillerseetaler 1,3 Sekunden auf den „Alt-Meister“ Ole Einar Björndalen.
„Ich bin überglücklich.Für mich war dieses Rennen ein Befreiungsschlag, einfach traumhaft“, wurde Landi beim Siegerinterview im Zielauslauf von seinen Gefühlen übermannt: „Hinter diesem Erfolg steckt unglaublich viel Arbeit, nicht nur von mir, sondern von vielen Leuten um mich herum. Ich habe so viele Rückschläge hinnehmen müssen, die letzten Jahre waren hart. Dass sich die harte Arbeit genau im richtigen Moment bezahlt macht, ist einfach unfassbar.“
Beim zweiten Biathlon-Bewerb, der Verfolgung (12,5 km, 4 x Schießen) zeigte Dominik Landertinger bis zum letzten Schießen auf. Hinter den Franzosen Martin Fourcade lag Landertinger lang an zweiter Stelle. Beim letzten Schießen fiel Landertinger das Magazin auf den Boden. Dies will der Pillerseetaler aber nicht als Grund für seine zwei Fehlschüsse verantwortlich machen. Vielmehr machte Landertinger das hohe Tempo, das er selbst mitdiktiert hatte, verantwortlich. „Das war eine patscherte Geschichte, aber es hat mich nicht aus dem Konzept gebracht. Das Problem war einfach die Belastung durch das extrem hohe Tempo. Es war brutal zäh zum Laufen, die Loipe war sehr tief“, meinte er.
Während sich Dominik in der Ferne abmühte, fieberten seine Familie und Freunde zu Hause vor dem Fernseher mit und feierten auch die Silberne von Dominik. Im Wohnzimmer der Landertingers nahmen die Gratulationsbesuche kein Ende: „Alle freuen sich mit uns, das ist schön“, erklärt Mama Agnes und ist stolz auf ihren „Buam“: „Er hat so hart gearbeitet. Für Dominik ist mit Sicherheit ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen.“ Und Papa Walter kann das Glück kaum fassen: „Mein Blutdruck ist in die Höhe geschnellt, ich habe weder hinsehen, noch hinhören können.“ E. M. Pöll