Lackner beharrt auf Umfahrung
Der Bau einer Kitzbüheler Umfahrung und Maßnahmen zur Lösung des innerstädtischen Verkehrsproblems sind Klaus Lackners zentrale Forderungen für die Zukunft.
Kitzbühel | „Die Talsohle der Wirtschaftskrise ist erreicht. In Tirol wird es 2013 zu keinem Einbruch der Konjukutur kommen.“ Jürgen Bodenseer hielt auf dem traditionellen Neujahrsempfang in der Wirtschaftskammer Kitzbühel eine Rückschau auf 2012 und wagte bereits eine positive Prognose für 2013. Er verwies darauf, dass in Tirol die geringste Arbeitslosenquote von allen 271 europäischen Regionen vorherrscht. „Das Land Tirol dürfte das Budget-Nulldefizit bereits 2013 erreichen und Österreich liegt im EU-Wohlstandsvergleich auf dem hervorragenden dritten Platz“, erläuterte der Wirtschaftskammerpräsident.
„Wenn sich Krise so anfühlt, kann sie bleiben“
„In Summe steht Tirol sehr gut da“ fasste Bodenseer zusammen und folgerte: „Wenn sich eine Wirtschaftskrise so anfühlt, dann kann sie bleiben.“
Was den Präsidenten zusätzlich positiv stimmt: Die Jugend sei mutig und hoffnungsvoll. Bodenseer: Von einer No-Future-Generation kann keine Rede sein.“ Sein Wunsch an die Politk: „Weniger Gesetze und Verordnungen, dann kann ein Unternehmer auch gut arbeiten.“
Bezirksobmann Klaus Lackner schlug in eine ähnliche Kerbe und blickte im Vergleich zu den anderen Bundesländern und Europaregionen im Bezirk auf ein wirtschaftlich „erfreuliches Jahr 2012“ zurück. Kitzbühel sei eine Vorzeigeregion aufgrund des vorherrschenden Branchenmixes, der zwei Tourismussaisonen sowie der vielen fleißigen Unternehmer.
Die Auftragslage in Handel und Gewerbe sei gut, auch die Bauwirtschaft im Bezirk sei zufrieden, erläuterte Lackner. Trotz einer gewissen Verunsicherung seien die Unternehmer gegenüber dem Jahr 2013 aber positiv eingestellt.
Die Situation im Tourismus beurteilte der Bezirksobmann als „ausgezeichnet“, dennoch warnte er einerseits vor einer Vermehrung der Hotelbetten im Bezirk sowie andererseits vor einer weiteren Steigerung der Nächtigungen und vor Rekordumsätzen. Entscheidend sei die Wertschöpfung, bekräftigte Lackner.
„Land soll bis 2015 Planungen vorlegen“
Seine zentrale Forderungen für die Zukunft: Der Bau der Umfahrung Kitzbühel und Maßnahmen für eine Lösung des Verkehrsproblems in der Kitzbüheler Innenstadt. „Bis 2015 soll das Land Tirol entsprechende Planungen vorlegen, forderte Lackner. Sein Vorschlag: Die Realisierung des zwischen 70 und 110 Millionen Euro teuren Bauloses in Etappen. Schützenhilfe erhält er vom Kammerpräsidenten, der neue Formen der Finanzierung in Betracht zieht: „Auch ein Leasingmodell für die Umfahrung ist vorstellbar.“
Das innerstädtische Verkehrsproblem könne durch den Bau von mehreren Parkgaragen im Zuge der Umfahrung gelöst werden, erläuterten Lackner und Bodenseer.
„Kitzbühel braucht mehrere Parkgaragen“
Die beiden orteten durch die derzeit fehlenden Parkplätze echte Wettbewerbsnachteile für die Kaufleute in der Innenstadt. Dass das neue Innenstadtkaufhaus ohne Parkplätze genehmigt wurde, bezeichnete Bodenseer überdies als „Schildbürgerstreich“. Alexandra Fusser
Bild: Prosit Neujahr! Balthasar Exenberger, Klaus Lackner, Beate Palfrader, Horst Wallner, Josef Lettenbichler, Jürgen Bodenseer, Michael Berger und Olivia Peter (v. l.) stießen auf 2013 an. Foto: Fusser