Kurt Lazzari im Porträt
Kitzbühel | Er zählt zu jenen wenigen Männern, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und dabei bescheiden im Hintergrund bleiben: Kurt Lazzari. So war bzw. ist er Aufsichtsrats-Vorsitzender der Raiffeisenbank und des Kitzbüheler Anzeigers, 19 Jahre lang leitete er die Sektion Kitzbühel des Alpenvereins. Dieser Tage feierte er seinen 70. Geburtstag.
Wenn sich der Oktober nähert, beginnt Kurt Lazzari die Koffer zu packen. Nicht nur mit den üblichen Reiseutensilien, sondern auch das Angelzeug kommt mit ins Gepäck. Denn dann geht es mit Freund Gerhard Diegel zwei Wochen nach Alaska, wo er seinem zweiten großen Hobby nachgeht: Fliegenfischen nach bis zu 36 Kilo schweren, bis zu 150 Zentimeter langen Königs- und bis zu zehn Kilo schweren Silberlachsen. Eine im wahrsten Sinne des Wortes „bärige“ Angelegenheit, denn die Lachse locken auch Bären an. Da kommt es schon vor, Auge in Auge vor einem mehr als zwei Meter großen Grizzly zu stehen. „Wir Menschen dringen in das Revier der Bären ein“, schildert Lazzari, „es gilt in einer solchen Situation Ruhe zu bewahren und sich langsam zurückzuziehen.“
Sein zweites großes Steckenpferd gehört dem Bergsteigen. „Mein Vater war Bergführer, er hat mich schon als Kind in die Berge mitgenommen. So ist meine Liebe zur Natur entstanden.“ Schwierigste Touren hat der Familienmensch Lazzari gemieden, dennoch ist er einmal nur knapp dem Tod entronnen. „Beim Abstieg nach einem Feuerlbrennen bin ich ausgerutscht und abgestürzt.“ Dabei hatte der Fotokaufmann Glück im Unglück und kam mit schweren Rippenverletzungen davon.
Knapp zwei Jahrzehnte war er Vorsitzender der Sektion Kitzbühel des Alpenvereins: „In meiner Ära ist die Mitgliederzahl von 400 auf 1000 angestiegen“, blickt der bei der Obmannübergabe zum Ehrenobmann bestellte Lazzari mit berechtigtem Stolz zurück.
Nicht zuletzt dank seines Weitblicks als Aufsichtsrats-Vorsitzender steht der „Kitzbüheler Anzeiger“ wie ein Fels in der Medienbrandung: „Unser Bestreben ist es, keinen Keil in die Bevölkerung zu treiben und keinen Unfrieden zu stiften“, sagt er zur Blattlinie. Sein Wirken wurde gewürdigt: Lazzari ist Träger der Verdienstmedaille des Landes Tirol. Alexander Rußegger
Kurt Lazzari wurde am 17. Jänner 1941 in Kitzbühel geboren. Nach der Volks- und Hauptschule besuchte er die Handelsschule in Schwaz, danach kehrte er in seine Heimatstadt zurück und arbeitete von 1958 bis 1962 im Finanzamt Kitzbühel. Anschließend wechselte er für sechs Jahre zur Raiffeisenkasse Kitzbühel. Von 1. Jänner 1969 bis 31. Dezember 2009 führte er mit seiner Frau Hilde das „Kitzbüheler Fotohaus“.
Von seinem 19. Lebensjahr an gehört er der Sektion Kitzbühel des Alpenvereins an. 19 Jahre, von 1985 bis 2004, stand er als Vorsitzender an seiner Spitze. Im Jahre 1979 wurde er zum Aufsichtsrats-Vorsitzenden der Raiffeisenbank Kitzbühel gewählt, nach der Fusion mit der Raika in Kirchberg und Jochberg war er bis 2006 stellvertretender Aufsichtsrats-Vorsitzender. Seit 31 Jahren ist er Aufsichtsrats-Vorsitzender des Kitzbüheler Anzeigers.
Kurt Lazzari ist mit Hilde, geborene Angerer, verheiratet und Vater zweier Kinder.