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„Kultur fördert die Toleranz“

KITZBÜHELER ANZEIGER: Sie sind seit einem halben Jahr Landesrätin für Kultur, doch Sie sind bekanntlich schon seit vielen Jahren in der Kulturszene verhaftet. Verraten Sie uns, in welchen Bereichen?

Beate Palfrader: Da ich aus einer kulturell sehr aktiven Familie komme, selber auch jahrelang Regie beim Theater in Brixlegg geführt und zwei Bücher geschrieben habe, bin ich in diesem Bereich wirklich zu Hause. Kultur spült den Staub des Alltags von der Seele und hilft uns, besonders wenn man schon in jungen Jahren ein Naheverhältnis zu Kultur pflegt, einen offeneren Horizont mit mehr Toleranz zu entwickeln.

KA: Ist Ihnen als  Bildungsbeauftragte auch die Kulturförderung an den Schulen ein Anliegen?

Palfrader: Unbedingt. Leider wurde ja besonders bei den musischen Fächern oft gekürzt, aber ich habe in meiner Schule selber Theater initiiert und versuche auch, durch mehr Projekte und Freifächer die Kulturarbeit anzuregen. Im Hofer-Gedenkjahr sind unter dem Motto „Geschichte trifft Zukunft“ nicht nur die Vereine, sondern besonders Schulen aufgerufen, sich an einem Kreativwettbewerb zu beteiligen. Allerdings beginnt Kultur schon früher:  Durch das Vorlesen kommt man zum Lesen und, weil selbst unsere Kinder mit deutscher Muttersprache zunehmend Sprachprobleme aufweisen, arbeiten wir an einem Projekt, bei dem  Kindergärten Fördermaterial zur Verfügung gestellt bekommen sollen.

KA: Gibt es weitere konkrete Projekte?

Palfrader: Ich würde gerne einen Tiroler Literaturpreis ins Leben rufen und möchte mich für Schwerpunktjahre in der Kulturförderung stark machen. Tirol ist zwar das Land mit dem zweithöchsten Kulturbudget in Österreich, aber es  wollen immer mehr Kulturinitiativen ihren Anteil aus dem Topf. Deswegen sollte es Schwerpunktjahre mit mehr Förderung für bestimmte Bereiche geben. Außerdem arbeiten wir an einer landesweiten Kulturservice-Homepage, die ab 2009 umfassende Informationen über Events und Künstler bieten soll.  Susanne Radke
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