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Kitzbüheler Anzeiger

Krise juckt Immobilienmarkt nicht

„Die internationale Wirtschaftskrise zeigt in der Gamsstadt und ihrer näheren Umgebung überhaupt keine Auswirkungen.“ Das ist die Einschätzung des Immobilientreuhänders und Gerichtssachverständigen Christian Neumayr.

Kitzbühel | Der Immobilienindex für den Bezirk Kitzbühel ist stabil. Doch nach den rasanten Preisanstiegen im Zeitraum von 2006 bis 2009  zeichnet sich bei den  höchstpreisigen Baugrundstücken in der Region Kitzbühel derzeit eine Beruhigung ab. Von einem Einbruch am Immobilienmarkt  könne allerdings gar keine Rede sein, wie der St. Johanner Immobilientreuhänder erläutert.

Preise für Toplagen nach oben offen

Auch heuer wurden Verkäufe in den höchsten Kategorien – hier bewegt sich der Quadratmeterpreis zwischen 3.000 und 4.000 Euro –  verzeichnet. „Für Baugrundstücke in den absoluten Toplagen  ist das Preisband nach oben weitgehend offen“, sagt Neumayr.

Stabil zeigen sich auch die Preise für Luxuswohnungen in der Gamsstadt, die sich um 15.000 Euro pro Quadratmeter bewegen.  In Reith haben die Wohnungspreise zum Teil bereits das Kitzbüheler Niveau erreicht. Für hochwertige Neubauwohnungen am Fuße des Hahnenkamms  werden mittlerweile zwischen 6.000 und 8.000 Euro pro Quadratmeter bezahlt. Einfacher ausgestattete Wohnungen, vor allem in älteren Siedlungshäusern am Stadtrand, werden aber auch bereits zu Kaufpreisen ab 2.000 Euro pro Quadratmeter veräußert. 

Win-Win-Situation am Immobilienmarkt

Der Kitzbüheler Immobilienmarkt befindet sich mit und ohne Finanzkrise in einer permanenten Win-Win-Situation: „Geht es der Wirtschaft in Deutschland gut, wird bei uns kräftig investiert“, hält Christian Neumayr fest. Bricht die Wirtschaft in Deutschland ein, ist der Kitzbüheler Immobilienmarkt ebenso auf der Gewinnerseite. „Dann werden die Gelder in Sicherheit gebracht und in Grundstücke angelegt“, sagt Neumayr.
Die Auswirkungen des Kitzbüheler Immobilienmarkts sind im gesamten Bezirk deutlich spürbar. Neumayr spricht hier von einem „Eisbergeffekt“: Je höher sich die Preise in Kitzbühel entwickeln, desto mehr steigen sie in den anderen Orten an.   In den Bestlagen von Going und Kirchberg werden demnach bereits Quadratmeterpreise von 1.000 Euro und mehr erzielt.  In Westendorf sei damit zu rechnen, dass mit dem neuen Golfplatz auch die Preise für Baugrundstücke ansteigen, ähnlich wie in Ellmau.

„Wanderbewegung“ löst Preisanstiege aus

Auch in St. Johann haben die Preise deutlich angezogen: Hier sind laut der  Erhebungen des St. Johanner Immobilientreuhänders Grundstücke in guten Lagen unter 500 Euro nicht mehr zu haben. Eine Wanderbewegung der heimischen Bevölkerung habe dazu geführt, dass auch in den Nachbargemeinden Kirchdorf und Fieberbrunn die Preise deutlich angestiegen sind. Durch die verstärkte Nachfrage nach Baugründen im Pillerseetal und im Bereich Kössen-Walchsee werden hier durchschnittlich rund 160 Euro für den Quadratmeter  Bauland bezahlt. Die einzige Enklave  bildet die Biathlongemeinde Hochfilzen: Hier sind die Preise moderat geblieben. „Es sind teilweise noch Baugründe unter 100 Euro pro Quadratmeter zu haben“, erläutert Neumayr.

Sein Fazit: „Baugründe im Bezirk bleiben weiter eine gefragte Investition. Es ist in Zukunft nicht damit zu rechnen, dass sich an dieser Situation etwas ändern wird.“
Alexandra Fusser

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