Der Krimi um die kesse Mimi
Ein pffifiges Stück in einer grandiosen Inszenierung, dargeboten von äußerst inspirierten Schauspielern – das sind die Zutaten für den gelungenen Brixener Theaterabend.
Brixen | Die Darsteller zeigten im Umgang mit den zum Teil recht pikanten Szenen keinerlei Scheu. Im Gegenteil: Die Volksbühne Brixen scheint bei diesem Stück so richtig aufzuleben und ihre Glanzseiten besonders hervorzukehren. Unterstützt wird die Wirkung noch von den gelungenen Kostümen und der guten Maske.
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Zum Inhalt: Gastwirt Gustl Huber (herrlich: Martin Kirchmair) erfährt, dass seine holden Töchter in der Schule künftig Sexualkunde-Unterricht erhalten sollen. Er reagiert empört und will den findigen Schuldirektor (Alois Bosetti) zur Rede stellen. Doch, man ahnt es schon: Es ist nicht weit her mit dem Heiligenschein des Gastwirtes, vielmehr handelt es sich um einen Scheinheiligen. Denn: Nur wenig später taucht die kesse Mimi auf und verlangt den Restbetrag für eine offene Rechnung, den ihr Gustl und sein Freund Ludwig (Hans Beihammer) in ihrem „Etablissement“ noch schuldig geblieben sind. Leider erweisen sich die beiden Nachtschatten-Galane als nicht sehr zahlungswillig. Nun muss Mimi Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um zu ihrem Recht zu gelangen. Und als wäre das nicht schon genug Wirbel im Haus, erhält auch noch Kellnerin Notburga (Kathi Kofler) einen geheimnisvollen Brief ...
Dem gesamten Brixener Ensemble gebührt für seinen Auftritt Hochachtung. Besonders herausragend sind diesmal die Frauen: Unschlagbar ist etwa Sonja Krall als Mimi. Sie entwickelt für ihre Figur eine ganz eigene (Körper-) Sprache, bei der dem Zuschauer, aber auch allen Mandern auf der Bühne die Spucke weg bleibt. Kathi Kofler steht ihr als Kellnerin Notburga freilich überhaupt nicht nach: Sie erweist sich als Vollblut-Komödiantin mit dem Gespür für das Absurde.
Mit frischem Elan gehen nicht zuletzt Antonia Wahrstätter, Claudia Wagner sowie Florian Doucha, Michaela Straßer und Thomas Hirzinger als Schulklasse an‘s Werk.
Fazit: So amüsant kann Unterricht sein – ein wahres Festival für die Lachmuskeln.
Die weiteren Aufführungstermine
Das Stück ist noch am Dienstag, 30. Juli sowie am Donnerstag, 1. August zu sehen. Beginn ist um 20.30 Uhr in der Aula der Volksschule. Elisabeth Galehr