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Kreiners Bubentraum "Olympia"

Kitzbühel | Schon als Sechsjähriger hat David Kreiner von den olympischen Ringen geträumt. Vor seiner Abreise in den hohen Norden hat er mit uns über sein Training und die Ziele für den kommenden Winter gesprochen:

Wie geht es dir?

Sehr gut, danke. Bei dem Wetter sowieso, bei der Aussicht – das genieße ich. Wir waren jetzt grad zwei Wochen in Finnland bei der Vorbereitung und das ist jetzt Energie tanken hier am Schwarzsee.

Wie ist deine Form jetzt am Anfang des Winters?

Das wird sich jetzt herausstellen! Ich habe ein gutes Gefühl, der ganze Sommer ist gut verlaufen und ich bin jetzt heiß auf die Wettkämpfe. Und am Wochenende wird sich das auf den Ergebnislisten dann schwarz auf weiß niederschlagen, wie es geht.

Ihr habt schon einige Vergleichskämpfe gehabt – wie hast du da abgeschnitten?

Immer besser. Ich habe im Sommer das Ganze ruhig angehen lassen, mit einer gewissen Lockerheit. Das neue Trainerteam ist mir da sehr zu Gute gekommen – mit dem Günther Chromecek, mit dem ich ja vorher lange zusammengearbeitet habe und dem Felix (Gottwald Anmerkung) als Teamkollege und dem Tobi Kammerlander aus St. Johann – das hat sich einfach super ergänzt - hat Spaß gemacht und so ist es nett arbeiten und dann wachsen die Früchte meistens auch ganz gut!

Zieht man Vorteile aus einem Felix Gottwald als Trainingspartner?

Auf alle Fälle! Wir konnten früher schon gut miteinander und jetzt waren wir ein kleines Team, haben sehr flexibel arbeiten können. Er ist auch ein Typ, der nicht stur seinen Weg verfolgt – wir haben uns immer abgestimmt aufeinander und es war auf alle Fälle eine Riesenbereicherung.

Wie geht es Felix Gottwald – was kann man von ihm erwarten?

Ja, das sieht man auch nächs­te Woche – aber ich hab jetzt den ganzen Sommer nur seinen Hintern gesehen beim Trainieren und beim Laufen. Jetzt hoffe ich, dass ich ihm mal meinen „Auspuff“ zeigen kann. Er ist sehr gut drauf und hat in den zwei Jahren „Hobbysport“ wie er sagt, auch sehr gut trainiert. Er ist wieder mit einer Superform eingestiegen und hat auch gleich seine Rundenzeiten egalisiert – man kann sich sicher eine sehr gute Saison von ihm erwarten.

Und Tobias Kammerlander?

Dem hat es in Finnland so getaugt, dass er gleich ein paar Tage verlängert hat. Er wird jetzt in der zweiten Liga im Europacup starten – da hat er letztes Jahr schon ein paar Siege gefeiert. Und ich hoffe, dass er dann im Winter wieder zum Weltcupteam dazu kommt. Er hat sicher aus dem Trainingsteam auch sehr profitiert.

Liegt das Augenmerk eines Sportlers schon am Anfang der Saison auf Olympia?

Ich glaube, das hab ich schon mit sechs Jahren gehabt, da haben mich die Ringe schon sehr interessiert. Jetzt war ich zweimal als Ersatzmann dabei und hab es nie ins Team geschafft. Das ist heuer natürlich ein Riesenziel. Olympia war schon ein Bubentraum von mir und den hoff ich, dass ich den jetzt leben darf.

Wie gut stehen die Chancen, diesmal ins Team zu hüpfen?

Das Gute ist, dass es jeder selber in der Hand hat. Ich habe mein Bestes getan, werde jetzt weiterarbeiten und – tja – wenn man Spaß dabei hat, dann passen meist auch die Erfolge und so gehe ich auch in den Winter.

Für einen Sportler ist auch die mentale Seite wichtig – arbeitest du in diese Richtung?

Ich glaube 24 Stunden am Tag ist „Mentaltraining“. Das ist wichtig, ständig daran zu arbeiten – überall. Jetzt speziell Mentaltraining zu machen, davon halte ich nicht so viel. Aber wir machen schon jahrelang Qi Gong, jeden Tag eine Stunde in der Früh, und jetzt auch Evolutionsbewegungen mit unserem „Guru“ Martin Weber und über diese Schiene finde ich meine Einstellung zum Sport, aber auch für das Leben.

Du hattest vor Jahren einen schweren Kletterunfall am Kaiser und hast dich dann sensationell wieder zurückgekämpft – zehrst du aus dieser Zeit mental auch noch?

Ja, es war sicher ein Riesenerlebnis. Es war ein Abschnitt in meinem Leben – wenn ich zurückdenke, ich muss froh sein, dass ich noch alles tun kann, hier sitzen und über den nächsten Winter reden darf. Es ist als Sportler oft nicht so einfach, das habe ich letztes Jahr gesehen. Wenn man so einen Tunnelblick hat und auf Erfolg getrimmt ist, dann vergisst man das oft wieder. Aber wie gesagt, wenn ich da zurückdenke, dann habe ich wieder die Demut und freue mich, dass ich mich bewegen darf.

Warst du seither schon wieder auf dem Kaiser?

Ja schon des Öfteren. Er gefällt mir noch immer sehr gut. Ich bin eigentlich froh, dass der Unfall bei etwas passiert ist, das ich gerne mache. Es hätte ja auch beim Autofahren oder irgendwo sein können. Ich bin der Meinung, wenn was nicht passt, dann bist krank oder verletzt dich und bei mir hat es halt damals anscheinend so sein sollen und es war halt beim Klettern.

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