Krankenhaus-Streit geht in neue Runde
Kitzbühel | Im Tauziehen um die Zukunft des Stadtspitals wirft SP-Stadträtin Gertraud Rief der Volkspartei und damit Stadtchef Klaus Winkler „Unentschlossenheit“ vor. Vize Gerhard Eilenberger dementiert.
„Der Bürgermeister hat keine einzige konkrete Vorstellung, wie es nach dem 31. Dezember weitergehen soll. Dutzende Mitarbeiter hängen in der Luft“, stellt Gertraud Rief auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Tiroler SPÖ-Vorsitzenden Hannes Gschwentner in Innsbruck fest. Dem Kitzbüheler Bürgermeister wirft sie vor, dass er 2006 selbst auf eine Schließung gedrängt habe. Warum er ein Jahr später nichts mehr davon wissen wollte, sei bis heute nicht klar, sagt Rief.
Sie selbst schlägt eine allgemein-öffentliche Ambulanz unter Führung des Krankenhauses St. Johann vor. Ein Ärztezentrum und in weiterer Folge eine akut-geriatrische Station, angehängt an das Altenwohnheim, sei für sie denkbar. Diese Pläne habe der Bürgermeiser aber wieder einmal abgeschmettert, erklärt Rief.
Bei Kitzbühels Krankenhausreferent, VP-Vizebürgermeister Gerhard Eilenberger, erzeugen Riefs Äußerungen Kopfschütteln: „Bekanntlich hat Stadträtin Rief ihren Vorsitz im Krankenhausausschuss im Frühjahr 2007 schriftlich zurückgelegt, weil sie den vom Gemeinderat beschlossenen Schließungsstopp für das Krankenhaus nicht mittragen wollte.“
Jetzt lege Rief ein Konzept vor, das von Spezialisten bereits als nicht umsetzbar abgetan wurde. Die von der Stadträtin gewünschte Ambulanz unter St. Johanner Führung würde den Kitzbühelern rund eine Million Euro im Jahr kosten, rechnet Eilenberger zudem vor.
Auf die Äußerung von Hannes Gschwentner, der Winkler eine „Robin-Hood-Taktik“ vorwirft, kontert Eilenberger klar: „Das einzige, was Gschwentner in Sachen Kitzbüheler Krankenhaus bisher unternommen hat, war, die Änderung des Tiroler Krankenanstaltenplans zuzustimmen, woduch die gesetzliche Basis für den Schließungsbescheid geschaffen wurde.“ Alexandra Fusser