Konzertabend mit Concerto Salzburg in der Klosterkirche
Kitzbühel | Concerto Salzburg gastierte vergangene Woche in der Klosterkirche Kitzbühel. Das Ensemble präsentierte Joseph Haydns traurig-feierliches Werk „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze.“
Sieben langsame, meditative Sätze für jedes der letzten Worte Jesu: Der Auftrag der Domherren zu Cadiz an Joseph Haydn entlockte dessen Feder Ende des 18. Jahrhunderts ein ergreifendes, kraftvolles und dennoch feinfühliges Werk.
Sieben ergreifende Sonaten
Concerto Salzburg begeisterte in der Klosterkirche mit einer Fassung für Streichquartett und Kontrabass und artikulierte Haydns Ausdruck zu den Karfreitags-Geschehen in bewegender Manier. Dramatisch und doch von reiner Natur führte das Ensemble durch die sieben Sonaten und gab den letzten Worten Jesu klingende Emotionalität: von der Bitte zur Milde („Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun“) über die Resignation („Fürwahr, ich sage es dir: Noch heute wirst du mit mir im Paradiese sein“), die völlige menschliche Verzweiflung („Mein Gott mein Gott, warum hast du mich verlassen?“) bis hin zur göttlichen Hoffnung („Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist“).
Begleitet von meditativen Texten, gesprochen von Gustav Themel, entführte der Konzert-abend auf eine dramatische und ergreifende Reise durch die Leidensgeschichte des Gottessohnes. Großer Applaus für eine absolut gelungene musikalische Kontemplation in der Karwoche.
Aufführung vernachlässigter Werke
Für Concerto Salzburg nicht der erste Auftritt in Kitzbühel. Mit der Intention, zu Unrecht vernachlässigte Werke zur Aufführung zu bringen, gastierte das Ensemble bereits mehrmals in der Gamsstadt, unter anderem mit Werken von Händel, Purcell, Vivaldi oder Pergolesi. miwe