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Kitzbüheler Anzeiger

Ein Konzert vom Feinsten

Zum einen den Vortrag von Reinhard Böllmann (München) über Kitzbühels Kleinod in der Liebfrauenkirche, das „Egedacher Orgelpositiv“ (im Pfarrhaus gehalten), zum andern, im Anschluss daran, das Orgel-Konzert auf diesem mit dem bekannten Organisten Kurt Estermann, kombiniert mit Chorwerken, dargeboten vom „Vocalensemble Vocappella Innsbruck“ unter Leitung von Bernhard Sieberer.
Böllmann, Kenner der Materie Nr. 1, verstand es bestens, durch betonte Anschaulichkeit – entsprechendes Bildmaterial! – die „Anatomie einer Orgel“ und deren Funktionen verständlich zu machen. (Was weiß der Laie schon von „offenen und gedackten Pfeifen“, von „Prospekt“, von „Prinzipal“ und „Schleifladen“?!

Dann ging’s zum Konzert in die Kirche, wo die Zuhörer –  zahlreiches Publikum! – ein erlesenes, hauptsächlich dem Alter der Orgel  (vorbachisch!) angemessenes Programm erwartete: Dietrich Buxtehude – Toccata in G und Canzon in C, Johann Pachelbel – Ciacona in f, Girolamo Frescobaldi – „Bergamasca“, die Orgeldarbietungen aufgelockert entweder durch A-Capella-Chorwerke wie Hugo Distler-Sätze „Um Mitternacht“, „Die Sonne sinkt von hinnen“ – aus den Mörike-Liedern, oder mit Orgelbegleitung, z. B. Johann Christoph Bachs „Der Mensch vom Weibe geboren“ bzw. Georg Böhms Partita sopra „Freu dich sehr, o meine Seele“ mit dazwischen gesetzten Chorälen J. S. Bachs…; wunderbare Musiken – etwa auch das „Ubi Caritas et Amor“ Morten Lauridsens. (Zeitgenosse!)

Der silbrige Klang der Egedacher Orgel in Korrespondenz mit den frischen Stimmen des Chors, dessen Sensibilität im Ausdruck bzw. in Dynamik und Artikulation, rundeten sich imponierend zur Einheit. Es waren freilich zwei Vollblutmusiker, die das musikalische Geschehen steuerten: Organist Kurt Estermann und Dirigent Bernhard Sieberer. 
Hugo J. Bonatti

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