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Kitzbüheler Anzeiger

Ein kontrollierter Hangrutsch

Nach den jüngsten Schreckensmeldungen aus dem Salzkammergut über einen massiven Hangrutsch in den Traunsee, überraschte nun der Köglergraben mit einem Abriss. Jedoch harmlos und  ungefährlich! „Der Köglergraben ist immer schon ein sogenannter Kriechhang gewesen,“ versachlicht der von der Stadt Kitzbühel beauftragte Geologe, Andreas Pflügler: „Soll heißen, dass Bewegungen in diesem Bereich natürlich sind und in keinsterweise in Zusammenhang mit einer Globalen Erwärmung oder etwaiger Bausünden stehen!“

Mure in Zeitlupe

Dennoch kam es letzte Woche zu einem größeren Abriss im Oberlauf des Köglergrabens im Bereich Geigen. Immerhin tat sich eine Abrissflanke auf einer horizontalen Länge von gut 250 Metern auf. Insgesamt „öffnete“ sich die Erde auf über zwei Hektar. Ein sofortiger Lokalaugenschein mit Experten und BM Klaus Winkler brachte aber schon die erste Entwarnung und schon Ende letzter Woche wurden Wasserleitungen (in gekonnter Kooperation zwischen städtischem Bauhof und der Bergrettung) verlegt.

„Die jüngste Rutschung ist auf eine Durchnäßung des Grabens durch vermehrten Niederschlag zurückzuführen,“ schildert der Geologe und betont den positiven Verlauf: „Denn  die Rutschbewegung erfolgt günstigerweise in kleinen Schollen – gleichsam als eine Mure in Zeitlupentempo –  und verhindert ein erpruptes Abbrechen von bis 80.000 Kubikmeter Fels und Gestein. Zudem sorgt die bereits eingeleitete Entwässer-ung, dass sich der Köglergraben nach unten hin über den Bach entleeren kann!“

Seit Dienstag dieser Woche  sind 20 Messstangen in den rutschenden Hang gerammt worden, um solcherarts den Vermessungstechnikern und Geologen genaueres Datenmaterial liefern zu können. Diese Vermessungspunkte bringen nun ein exaktes Bild der Schollenbewegungen, zudem nimmt ein Geologe Tag täglich den Hang vor Ort unter die Lupe.

Das rasche Handeln der Stadt dokumentiert zwar den Ernst der Lage, aber auch  eine gewissenhafte Abhandlung der Situation: „Ich kann die anrainende Bevölkerung absolut beruhigen. Wir nehmen die Hangbewegungen natürlich ernst, daher haben wir auch alle notwendigen Schritte eingeleitet und eine pergfekt funktionierende Informationskette bis ins Land eingerichtet. Eine echte Bedrohung durch den rutschenden Hang ist aber derzeit nicht gegeben,“ betont auch BM Klaus Winkler nach mehrmaligen Lokal-augenscheinen und intensiven Expertengesprächen die kontrollierte Situation: „Mit dem nun aufgebauten Monitoring können wir ganz genau die Bewegungen des Hanges verfolgen!“

Sperren bleiben aufrecht – BM informierte

Nachdem die aktuellen Hang-rutschungen ja im Einzugsgebiet eines beliebten Wander- und Schivariantengebietes liegen, ist der Bereich im Oberlauf des Köglergrabens naturgemäß bis auf weiteres gesperrt. BM Klaus Winkler gab bereits am Dienstag an die Bevölkerung in der Zephirau und Stockerdörfl in einer eigenen Informationsrunde relevante Situationsberichte aus erster Hand weiter: „Zum Einen will ich ja so rasch als möglich informieren und keine Panik erzeugen, zum Anderen liegt mir viel daran, dass die anrainende Bevölker-ung aus Expertenmunde Informationen erhält und nicht auschließlich über die Medien bedient wird!“
Christoph Hirnschall
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