Konrad lässt die Puppen tanzen
Großen schauspielerischen Mut beweisen die Kirchdorfer Mimen mit ihrem aktuellen Stück „Lediglich ledig“. Das saftige Lustspiel verlangt den Darstellern nämlich sehr viel ab. Das Wagnis lohnt sich: Das Publikum lag bei der Premiere schier am Boden vor Lachen.
Kirchdorf | Der erste Akt diente quasi nur als Aufwärmrunde, für das, was folgen sollte. Spätestens im zweiten Akt ging es heiß her. Bei dem köstlichen Tohuwabohu konnten vor allem Rudi Krause als Oskar und Sigi Baumann als Klara auftrumpfen.
In dem Stück schreibt der überzeugte Junggeselle Konrad (Michael Kals) ausgerechnet Bücher über eine glückliche Ehe. Das geht so lange gut, bis sich schließlich der Verleger ankündigt, um Konrad und seine vermeintliche Gattin zu besuchen. Natürlich kann der Autor keine vorweisen, und so sucht er mit Freund Oskar verzweifelt einen Ausweg. Doch Konrad ist nicht der einzige im Haus, der sich in Heimlichkeiten übt: Auch Putzfrau Klara hat ein Süppchen am Kochen. Als schließlich die resolute Verlegerin Beate (Maria Bachmann) auftaucht, ist das Chaos perfekt.
Der Aufmarsch witziger Charaktere gehört zu den eindeutigen Stärken des Stückes: Dabei können die Kirchdorfer natürlich zeigen, was in ihnen steckt. Zu erwähnen wäre etwa Rosi Kals – in der Rolle von Oskars bissigem Hausdrachen Margot geht sie ganz auf. Schöne Szenen verdanken wir auch Michael Kals als Konrad und Hans-Urs Krause als Peter.
Wie bereits erwähnt gebührt aber vor allem Sigi Baumann und Rudi Krausse wieder einmal ein Sonderapplaus. Die beiden routinierten Theaterfüchse sind diesmal wahrlich unschlagbar – und das Publikum verdankt ihnen ein paar sexy Szenen mit viel Haut und Bein...
Die Lacher hielten noch bis tief in die Pause hinein an.
Zum Abschluss des Theaterabends gab es dann noch einen Höhepunkt: Barbara Kals, Jakob Krimbacher und Gerhard Treichl wurden vom Theaterverband für 25 Jahre mit dem Verdienstzeichen in Silber geehrt. Elisabeth Galehr