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Kitzbüheler Anzeiger

Kössener kurbeln Geo-Tourismus an

In der jüngsten  Kössener Gemeinderatssitzung informierte Bürgermeister Stefan Mühlberger über das neueste Tourismusprojekt im Bereich der Klobensteinklamm. Dort entdeckte „Gletschermühlen“ sollen in den bestehenden Schmugglerweg mit einbezogen werden und vor allem mithelfen, den Geo-Tourismus auch in den Kaiserwinkl zu bringen. Beim grenzüberschreitenden Projekt ist auch die Gemeinde Schleching mit an Bord.

Kössen | Es ist dem Architekten Helmut Birner zu verdanken, dass diese geologische Sensation überhaupt im Bereich der Klobensteinklamm beziehungsweise der Entenlochklamm entdeckt wurde. Bei einer seiner Wanderungen im unwegsamen Gelände stieß der Schlechinger auf sogenannte „Gletschermühlen“. Dabei handelt sich um spiralwandige Hohlformen, also Rundungen im Felsen, die von abfließenden Schmelzwässern geschaffen worden sind. Diese geologischen Gesteinsformationen, wie sie jetzt auch in Kössen von Helmut Birner entdeckt wurden, stammen vermutlich bereits aus der Eiszeit. Sie können einen Radius von bis zu 20 Metern erreichen. „Jene, die im Umkreis der Entenlochklamm gefunden wurden, sind bis zu drei bis vier Meter groß“, weiß Kössens Bürgermeister Stefan Mühlberger. Für die Fans des sogenannten Geo-Treckings könnte das sozusagen zu einem „Wallfahrtsort“ werden.
 
Schleching macht mit

Diese geologische Besonderheit wollen sich die Kössener zunutze machen. „In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer, allen voran Klaus Lackner und Balthasar Exenberger, haben wir nach Möglichkeiten gesucht in unserer Region besondere touristische Akzente zu setzen“, schildert Stefan Mühlberger. Der Fund der „Gletschermühlen“ brachte dann die Kössener auf die Idee dieses in Tirol vermutlich einzigartigen Projektes. „Was uns besonders freut ist, dass auch unsere bayerische Nachbargemeinde Schleching mit an Bord ist und es uns so möglich ist, ein grenz­überschreitendes Projekt zu realisieren“, sagt der Dorfchef. So können auch EU-Förderungen lukriert werden.

Schmugglerweg erweitern

In der Gemeinderatssitzung wurde daher informiert, wie man dank der „Gletschermühlen“ den Geo-Tourismus ankurbeln, aber auch eine Attraktion für die Gäste des Kaiserwinkls, schaffen könnte. „Wir haben von der Universität Innsbruck eine Vorstudie über die Ausgangssituation und Perspektiven erstellen lassen“, sagt Mühlberger. Das Ergebnis überzeugte. „Wir können uns sehr gut vorstellen diese Gesteinsformationen als weitere Attraktion im Bereich des Schmugglerwegs, der sich schon jetzt bei den Wanderern größter Beliebtheit erfreut, zu integrieren“, erklärt der Dorfchef.

Jetzt gilt es für die Kössener ihre Hausaufgaben zu machen - vorerst muss eine Projektierung auf die Beine gestellt werden. Da die „Gletschermühlen“ in unwegsamen Gelände liegen, wird einiges, auch an geologischer Arbeit notwendig sein, um diese erreichbar zu machen. „Wir sind gerade dabei zu erarbeiten, wie wir das am besten umsetzen können“, kündigt der Bürgermeister an. Ist eine Vorprojektierung abgeschlossen, können die genauen Kosten ermittelt werden. Mühlberger geht davon aus, dass sich die Kosten  auf „mehrere hunderttausend Euro“ belaufen werden.
Margret Klausner

Bild: Die Klobensteinklamm mit der Hängebrücke ist bereits jetzt ein beliebtes Gästeziel - durch die Erweiterung mit den „Gletschermühlen“  wird die Gegend noch attraktiver werden. Fotos: TVB Kaiserwinkl

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