Des Koasa‘s neue „Königin“
Mit Nicole Schreyer haben die Naturschutzgebiete am Wilden Kaiser eine neue Betreuerin. Die studierte Biologin möchte mit einem Leitbildprozess die Weichen für die nächsten 50 Jahre im Gebiet stellen.
Bezirk | Nicole Schreyer studierte Biologie und ist nun für das Gebiet zuständig. Das Areal schließt die beiden Bezirke Kitzbühel und Kufstein ein. Zudem liegt das Naturschutzgebiet in acht Gemeinden (Ebbs, Ellmau, Going, Kirchdorf, Scheffau und Walchsee). Im Grundbuchauszug scheinen 1.054 Parzellen von mehr als 170 Besitzern auf. „Von der Fläche her deckt das Naturschutzgebiet am Wilden Kaiser die Stadt Innsbruck ab“, veranschaulicht Nicole Schreyer ihren neuen Arbeitsbereich.
„Während andere Naturschutzgebiete mit dem Steinbock oder Bartgeier eine einzigartige Tierwelt aufweisen können, ist der Koasa in seiner Gesamtheit einzigartig“, erklärt Schreyer.
Kommunikation als höchstes Gebot
„Es gibt im Schutzgebiet viele Einzelinteressen. Zudem gilt es, die land- und forstwirtschaftliche sowie die touristische Nutzung unter einen Hut zu bringen“, erklärt Schreyer. Speziell im Tourismussegment sieht Schreyer Handlungsbedarf, denn der Trend zu Klettersteigen ist stark im Steigen. Zudem gilt es auch abzuklären, wie die touristische Nutzung im Winter betrieben wird.
Nun will die neue Betreuerin alle Beteiligten des Koasa‘s an einen Tisch bringen und gemeinsam mit den Interessenten einen Leitbildprozess starten, der eine langfristige Planung über die Entwicklung des Naturschutzgebietes beinhaltet. Zudem will Schreyer das 50-Jahr-Jubiläum des Naturschutzgebietes nutzen, um die Bevölkerung für die artenreiche Flora und Fauna am Kaisergebirge zu sensibilisieren. Mit einer neuen Beschilderung sollen die Naturliebhaber mehr über die hier lebenden Pflanzen und Tiere erfahren.
Um eine größere Nachhaltigkeit zu erreichen, überlegt Nicole Schreyer einen Verein zu gründen. „Damit wäre die Entwicklung dauerhaft abgesichert und nicht an eine Person gebunden“, erklärt die Biologin.
Die Ansprechpartnerin vor Ort
Nicole Schreyer will als Betreuerin der Naturschutzgebiete am Wilden Kaiser auch für alle erreichbar sein. Aus diesem Grund ist sie derzeit auf der Suche nach einem Büro im Bezirk Kitzbühel. „Ich möchte gerne an einem Tag in der Woche im Bezirk sein, um für alle erreichbar zu sein“, erklärt sie.
Elisabeth M. Pöll