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Kitzbüheler Anzeiger

Eine Koalition gegen Gewalt

Die beiden Landtagsabgeordneten Kathrin Kaltenhauser (ÖVP) und Gabriele Fischer (Grüne) machten vergangene Woche im Rahmen ihrer „Gewaltfrei“-Bezirkstour Station in der Kitzbüheler Vorderstadt.

Kitzbühel | In jeder fünften Tiroler Familie kommt es zu Gewalt, jede dritte Frau ist von psychischer Gewalt betroffen – allein im Jahr 2014 wurden 1.060 Gewaltopfer registriert, über 3.000 Personen suchten Schutz vor Gewalt. Es sind erschreckende Zahlen, mit denen die beiden Landtagsabgeordneten Kathrin Kaltenhauser (ÖVP) und Gabriele Fischer (Grüne) bei ihrem Kitzbühel-Besuch in der vergangenen Woche aufwarteten.

Mehr als ausreichende Gründe für das Land Tirol einen Schwerpunkt zum Thema Gewaltprävention zu starten. „Gewalt verhindern, bevor sie entsteht“ ist auch das Ziel der beiden engagierten Abgeordneten, die dafür „eine ganz eigene Koalition“ gegründet haben. Kaltenhauser und Fischer nehmen sich daher die Zeit, um durch ganz Tirol zu touren und auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.

Viele Frauen suchen keine Hilfe

„60 Prozent aller von Gewalt betroffenen Frauen suchen keine Hilfe. Gewaltopfer, aber auch die Täter sollen jedoch wissen, dass sie nicht allein sind und dass es Hilfe gibt“, begründen die Politikerinnen ihren Vorstoß. Bei dem Schwerpunkt des Landes gehe es aber nicht nur um den Kampf gegen physische Gewalt, denn es gebe sehr viele Facetten – es gehe bei diesem Thema auch um psychische Gewalt, Ausgrenzung oder Mobbing.

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. „Mit der Kampagne soll jeder individuell wachgerüttelt werden. Denn jeder hat es in der Hand, Gewalt zu verhindern“, sind die beiden Frauen überzeugt.

Prävention, Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung stehen in der Kampagne im Vordergrund. In vielen Einzelgesprächen konnten Kaltenhauser und Fischer in der Kitzbüheler Vorderstadt wachrütteln. „Wir wollen Leute mit diesem großen Problem konfrontieren und das Thema enttabuisieren“, sagen Kaltenhauser und Fischer. Dabei sei es ebenso wichtig Tätern einen Ausweg zu bieten, statt sie an den Pranger zu stellen, vorrangig sei es aber Opfern eine Anlaufstelle und Schutz zu bieten. Auf der eigens eingerichteten Homepage www.gewaltfrei-tirol.at können sich Opfer wie Täter informieren.

Netzwerktreffen in allen Tiroler Bezirken

Angedacht sind Netzwerktreffen in allen Bezirken, damit sich die beiden Politikerinnen ein Bild über die Einrichtungen machen können und diese in der Arbeit unterstützen können. „Die Opferschutzeinrichtungen in den Bezirken müssen gestärkt werden und ihnen vor allem auch hinsichtlich der bürokratischen Abwicklungen geholfen werden“, sind die Landtagsabgeordneten überzeugt. Margret Klausner

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