
Knödel bleibt Publikumsmagnet
Seit 1981 ist das Knödelfest ein fixer Bestandteil im St. Johanner Veranstaltungskalender. Was vor 44 Jahren als Idee entstand, hat sich zu einem echten Publikumsrenner entwickelt. „Karl Rainer hatte damals den Wunsch, ein kulinarisches Fest zum Sommerausklang ins Leben zu rufen. Zuerst dachte man daran, ein Tiroler Gröstl-Fest zu veranstalten, doch schon bald kam man auf den Knödel, weil der einfach besser zu Tirol und St. Johann passt“, erzählt Erich Rettenmoser, der seit 28 Jahren im Auftrag des Tourismusverbandes mit der Organisation des Festes betraut ist.
Schon bei der Premiere stand der längste Knödeltisch der Welt im Mittelpunkt. Daran hat sich bis heute nichts geändert. „Es ist jedes Mal ein besonderer Augenblick, wenn der fast 600 Meter lange Tisch in der Speckbacherstraße aufgestellt wird. Und eine Herausforderung zugleich, denn kaum sind die einzelnen Tische aufgebaut, versuchen die Besucher sie auch schon für sich zu vereinnahmen“, schmunzelt Rettenmoser.
Tickets sind schnell ausverkauft
Auch heuer sind wieder 20 Festwirte mit dabei und produzieren insgesamt 26.000 Knödel in 27 verschiedenen Sorten. Die Vorbereitungen dafür beginnen bereits rund zwei bis drei Wochen vorher, damit alle Knödel zur Festeröffnung um Punkt 11 Uhr fertiggestellt sind. Denn dann ist Hochbetrieb angesagt und tausende hungrige Festgäste müssen gleichzeitig verköstigt werden. Innerhalb von wenigen Stunden sind alle Knödel aufgegessen.
Um dem „Hype um den Knödel“ Herr zu werden, hat man sich vor ein paar Jahren dazu entschlossen, die Besucherzahlen zu limitieren. Inzwischen werden nur mehr 12.500 Tickets angeboten. Die müssen im Vorfeld online erworben werden und sind binnen weniger Wochen ausverkauft. Eine Tageskasse gibt es nicht. „Wir haben uns aus Sicherheitsgründen und um die Wartezeiten an den Ständen einzudämmen dazu entschlossen, den Zutritt zu begrenzen. Das hat sich inzwischen gut bewährt und war sicherlich einer der effektivsten Schritte, um die Qualität des Knödelfestes für die Zukunft zu sichern“, weiß Rettenmoser und verrät, dass es Anfragen für fast doppelt so viele Tickets geben würde.


Und noch etwas hat zu mehr Qualität beigetragen: Denn anders als bei den meisten Veranstaltungen dieser Größe werden beim Knödelfest ganz normales Geschirr und echte Gläser ausgegeben. „Das war im Rückblick wohl eine der größten Veränderungen und kommt bei den Besuchern sehr gut an. Wir haben keine Probleme mit Scherben. Es gibt ein eigenes Abräumteam, das den ganzen Tag über leere Teller und Krüge einsammelt.“
Knödelfest-Besucher früher und heute
Auch die Besucher des Knödelfestes haben sich im Laufe der Jahre verändert. Waren es früher vor allem eher ältere Busgäste, ist das Publikum heute um einiges jünger und reist mit dem eigenen PKW an. „Heute kommen nur mehr so um die 100 Busse nach St. Johann, es waren aber auch schon 220 Busse. Wir haben deutlich mehr Gäste im Alter zwischen 30 und 40 Jahren. Die meisten sind fesch angezogen und wollen einfach eine schöne Zeit haben. Laut Polizei ist es ein echtes Ausnahmefest, bei dem es kaum Einsätze gibt“, erzählt der Eventexperte.
Der Wettergott scheint übrigens auch ein Knödelfan zu sein. Witterungsbedingt musste es jedenfalls noch nie abgesagt werden – und das, obwohl es so gut wie keine überdachten Bereiche gibt. „Einmal waren wir kurz davor: Als wir um 6 Uhr in der Früh mit dem Aufbau begonnen haben, hat es geschneit. Wir dachten, es wird niemand kommen, doch am Ende hatten wir 7.000 Besucher und auch das Wetter wurde im Laufe des Tages immer besser“, erinnert sich Erich Rettenmoser.
