Knappenweg beim Schaubergwerk Kupferplatte
Das Schaubergwerk Kupferplatte in Jochberg ist um eine Attraktion reicher: Auf einem Knappenweg außerhalb des Stollens erläutern zehn Stationen den Besuchern die Entwicklung rund um den Abbau und die Bergmänner seit dem Mittelalter.
Jochberg | Mit welchen Werkzeugen arbeiteten die Knappen einst? Und was wurde aus dem gewonnenen Erz gefertigt?
Diese und andere Fragen rund um die regionale Bergbaugeschichte beantwortet ab sofort der „Über Tage“-Knappenweg im Schaubergwerk Kupferplatte.
Feierliche Eröffnung und Segnung
Vergangene Woche fand im Beisein von Johann Grander jr., Betriebsleiter und Omann der Knappschaft Jochberg, Arthur Maurer, Leiter der Montanbehörde West, Bürgermeister Heinz Leitner, LR Beate Palfrader und diversen Fahnenabordnungen, die Eröffnung und feierliche Segnung durch Pfarrer Christoph Gmachl-Aher statt. Man zeigte sich von der Umsetzung des Knappenweges in Wort und Bild begeistert. Besonders lobende Worte für Johann Grander und sein Team fand dabei LR Beate Palfrader, die in der langen Tiroler Bergbaugeschichte tiefe Wurzeln für die Entwicklung des Landes sieht und sich ausdrücklich für die Wertschätzung und Erhaltung dieser Tradition bedankte.
Aber auch „unter Tage“ hat sich im vergangenen Jahr in Jochberg einiges getan. In seiner Eröffnungsrede berichtete Johann Grander jun. von dem zweiten Tag-Ausgang, der vor 19 Jahren begonnen und Ende März diesen Jahres durchgeschlagen werden konnte. Zudem wurde der Wetterschacht, der vor 20 Jahren freigelegt wurde, komplett saniert. Und auch die neueste Technik hielt Einzug im Erbstollen: Dank mehrsprachiger Multimedia- und Audio-Technik werden ab sofort Führungen noch informativer.
Bergbau bis heute
In der Blütezeit waren im Bergwerk „Kupferplatte“ 160 Bergleute tätig und förderten auf einer Länge von 30 Kilometern jährlich 1.800 Tonnen Kupfererz. 1926 wurde vorerst die letzte Schicht gefahren. Ende der 1980er Jahre erwarb die Familie Grander das Bergwerk, welches nach intensiven Renovierungsarbeiten vor 22 Jahren zum Schaubergwerk wurde. Die Hämmer der Knappen im Bergwerk Kupferplatte in Jochberg sind seit dem Jahr 1600 zwar leiser geworden, aber nie verstummt. Als derzeit einziger aufrechter Kupferbergbau in Mitteleuropa wird auch heute noch in geringen Mengen Erz gefördert. Das Schaubergwerk ist täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet. miwe