Klimawechseljahre oder wie?
Kein Slapstick, kein Comedy, sondern intelligente Kleinkunst: In seinem neuen Programm „Wurscht und Wichtig“ ringt das Kabarettduo Manfred Linhart und Georg Bauernfeind mit Pfiff und Feingefühl mit dem Thema Umweltschutz.
St. Johann | Nur selten steht in der Alten Gerberei in St. Johann ein Kabarettist auf der Bühne – und wenn, dann mit einer Botschaft. Vergangene Woche waren es gleich zwei und mit im Gepäck hatten die Niederösterreicher Manfred Linhart und Georg Bauernfeind eine brisante Problematik: den Umweltschutz.
Hans Wurst und Stefan Radlmeister
Aber keine Angst: Die Welt wurde in diesem Programm nicht gerettet. Stattdessen erzählt das Kabarett die Geschichte von dem ökoresistenten Hausmeister Hans Wurst, der auszog, um sich vor dem Umweltschutz zu schützen. Wurst als PS-Liebhaber und Öffi-Verweigerer ist vom alten Schlag und setzt sich für den Beibehalt des Systems ein. Denn: „des hamma scho imma so g‘macht“.
Dabei will ihn aber nicht nur Energieberater Ignaz Stafan Radlmeister eines ökologisch Besseren belehren. Wurst trifft auf seiner Reise durch die Welten des Klimaschutzes auf einen serbisch-türkischen Clown mit österreichischen Wurzeln, auf den Therapeuten Guido und den Jenseits-Hannes und für alle zählt nur eines: Klimaschutz statt Klimasch(m)utz. Plädiert wird für alles, was die Nachhaltigkeit fördern und verfolgt, was ihr schaden könnte. Angefangen beim klimaneutralen Toilettenpapier, der Aufdeckung von Stromfresser-Delikten bis hin zu einem Ganzkörper-Energiespeckwegcheck.
Alternativer Zugang zum Klimaschutz
Linhart und Bauernfeind gelingt in ihrem Klimasch(m)utzkabarett „Wurscht und Wichtig“ der Spagat zwischen humoristischem und aufklärendem Anspruch ohne das Anliegen lächerlich zu machen aber auch ohne zu moralisieren. Dem Duo gelingt es, ohne erhobenen Zeigefinger einen kurzweiligen Zugang zur Thematik Umweltschutz – die bei vielen ein „Nicht schon wieder“-Gefühl auslöst – zu finden. miwe