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Kitzbüheler Anzeiger

Klimawandel? – Nicht mit uns!

Traditionell zum Auftakt der Wintersaison trafen sich Touristiker und Bergbahner der Region Kitzbüheler Alpen um einerseits Bilanz über den abgelaufenen Sommer zu ziehen und andererseits eine Vorschau auf die bevorstehende Wintersaison zu geben.

Dass dabei alle Beteiligten so entspannt und locker wirken konnten, ist nur einer zu verdanken: Frau Holle. Sie hat mit dem frühen Schneefall die anfänglich recht verhaltene Buchungslage mit einem Schlag ins Gegenteil gewendet. Alle Debatten über Klimawandel und grüne Winter in unseren Breiten scheinen vergessen – zumindest für die heurige Saison.

Um 12.000 Übernacht­ungen mehr

Doch zunächst zur Sommerbilanz: Dort konnte man heuer mit rund 12.000 Nächtigungen mehr als noch im Vorjahr ein Plus von 0,8 Prozent verzeichnen. Obwohl gerade in der Gamsstadt einige große Häuser wegen Umbauarbeiten geschlossen hatten lief der Sommer in den Regionen Brixental, St. Johann und Kitzbühel zumindest bis Ende August mehr als nach Plan.

Während vor allem die Belgier und Italiener kräftig zulegten, ging gerade die Zahl der Gäste aus Österreich und Großbritannien ging beträchtlich zurück. Dass das Gesamtergebnis nicht noch besser ausfällt, liegt aber vielmehr am verregneten und kühlen September, darüber sind sich Bergbahner  und Touristiker einig. Beide mussten zum Ende hin noch erhebliche Einbußen hinnehmen.

Doch was im September noch zu Buchungsrückgängen führte, entpuppt sich nun in weiterer Folge als wahrer Segen für die gerade letzten Winter arg in die Schlagzeilen geratene Wintersportregion. Pünktlich mit dem ersten Schneefall schnellten auch die Buchungszahlen in die Höhe, sodass man nun entspannt dem bevorstehenden Winteropening entgegen blicken kann.

Für den Winterauftakt bestens gerüstet

Vor allem von Seiten der Bergbahnen läuft alles nach Plan. Nicht nur, dass man heuer den frühesten Betriebs-Start aller Zeiten hinlegen konnte, auch für den offiziellen Auftakt scheint alles bereit. Die neuen Lifte und enorme Investitionen in die Beschneiungsanlagen tun ihr übriges. Neben Kitzbühel hat übrigens auch St. Johann kräftig aufgestockt und punktet nun mit dem Slogan „Schneefit in 60 Stunden“.

Damit dem auch in den kommenden Wintern nichts mehr im Wege steht, selbst wenn sich Frau Holle einmal nicht so gnädig zeigen sollte, machen Bergbahner und Touristiker künftig gemeinsame Sache. „Schneesicherheit“ lautet dabei das Schlagwort mit dem potentielle Urlauber in die Kitzbüheler Alpen gelockt werden sollen. Schließlich können schon jetzt mehr als zwei Drittel aller Pisten künstlich beschneit werden, weitere sollen folgen. Gemeinsam mit den natürlichen Schneebringern, wie etwa der typischen „Nord-West-Staulage“, die gerade bei uns recht ausgiebig zum Tragen kommt, will man das Vertrauen des Gastes wieder gewinnen.

Panoramakameras als Schneebotschafter

Gerade die Debatte um den Klimawandel hat der Region stark zugesetzt, das zeigte sich nicht zuletzt an der abwartenden Buchungslage. Während höher gelegene Schigebiete kaum Probleme haben, Gäste für sich zu begeistern, wartet der typische Kitzbühel-Urlauber vorerst ab – zumindest so lange bis die zahlreichen Panoramakameras ähnliche Bilder wie dieser Tage um die Welt schicken. 

Dabei bräuchte man sich um den Winter in der Region gar keine so großen Sorgen zu machen, wie eine Statistik der Zentralanstalt für Meteorologie und Geologie in Innsbruck zeigt. Seit 1948 sammelt diese Wetterdaten aus Kitzbühel und seit dieser Zeit zeigen die durchschnittlichen Schneemengen kaum Veränderungen. Ausreißer, wie jenen Winter des vergangenen Jahres, habe es immer schon gegeben, heißt es.

Kitzbüheler Alpen vom Klimawandel verschont

Schwer zu glauben, aber in Wirklichkeit sei eher ein Gegentrend zu bemerken: Auf den Bergen wurde es in den letzten Jahren, entgegen anders lautender Vermutungen, nämlich eigentlich immer winterlicher. Heute ist es kälter und es fällt öfter und mehr Schnee, der noch dazu länger liegen bleibt, als früher.

Und noch etwas spricht gegen den Klimawandel in den Kitzbüheler Alpen: Ganze 145 Tage ist etwa die Bergbahn Kitzbühel im Schnitt pro Winter in Betrieb. Die Messlatte der OECD für sogenannte „Skigebiete mit Zukunft“ liegt bei einhundert Tagen. sag
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