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Kitzbüheler Anzeiger
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Die Eröffnung des Bildungszentrums wurde traditionsgemäß mit dem Durchschneiden des Bandes zelebriert.

Kleine Kössener jetzt alle unter einem Dach

Ein Tag voller Erwartung und Freude: Zahlreiche Kinder begleiteten vergangene Woche die Eröffnung des neuen Bildungszentrums, das künftig ein Ort des Lernens und Miteinanders sein soll. Doch einer strahlte ganz besonders – Bürgermeister Reinhold Flörl. Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2017 setzte er nicht nur den Bau des neuen Sozialzentrums um – schon das ein Mammutprojekt –sondern nun auch den Bau des Bildungszentrums.

Zur Eröffnung konnte er nicht nur viele Kössener begrüßen, auch LH Anton Mattle, LR Cornelia Hagele sowie Bezirkshauptmann Michael Berger waren als Ehrengäste mit dabei. Bevor die Feier in der Aula des neuen Bildungszentrums begann, wurde vor dem in Grün gehaltenen Gebäude das traditionelle Band durchgeschnitten – die Enden hielten die Mädchen Tamara und Luisa voller Stolz.

Nach der Segnung durch Pfarrer Rupert Toferer stellte Armin Pedevilla vom gleichnamigen Architekturbüro in Bruneck das Projekt ausführlich vor. Die alte Volksschule im Zentrum Kössens war bereits über 100 Jahre alt, der Kindergarten stammte aus den 1970er-Jahren. Trotz zahlreicher Um- und Ausbauten war ein zeitgemäßer Betrieb nicht mehr möglich – die Klassen- und Gruppenräume platzten aus allen Nähten. Eine Kindergartengruppe musste bereits in die Volksschule Bichlach ausgelagert werden. Ein Neubau stand daher schon lange ganz oben auf der Prioritätenliste.

Architektenbewerb vor vier Jahren

Vor vier Jahren wurde der Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Das Grundstück war bereits vorhanden, nachdem die Bewohner des Altenwohnheims in das neue Sozialzentrum umgezogen waren und das alte Gebäude abgerissen wurde. „Am 30. August 2022 konnten wir den Wettbewerb für uns entscheiden, die Genehmigung erfolgte Ende Mai 2023. Am 16. Oktober 2023 fand der Spatenstich statt“, erklärte Pedevilla. Bereits im August 2024 wurde die Firstfeier abgehalten.
Auf einer Nutzfläche von 5.000 Quadratmetern sind nun Hort, Kinderkrippe, Kindergarten und Volksschule untergebracht – alle über einen gemeinsamen Eingangsbereich zugänglich. Die pädagogischen Einheiten können im Inneren flexibel verbunden werden. Außerdem ist das Bildungszentrum über einen unterirdischen Gang mit der Sporthalle Kaiserwinkl verbunden, eine Zweifach-Turnhalle steht ebenfalls zur Verfügung. Besonders wichtig war den Architekten das Farbkonzept: Grün, Gelb und Rot dominieren, die Fassade ist in Dunkelgrün gehalten. Die Anordnung der Räume soll eine freie Pädagogik ermöglichen.

Landeshauptmann Toni Mattle und LR Cornelia Hagele zeigten sich vom neuen Bildungszentrum begeistert – ebenso von den Aufführungen der Kinder. Volksschüler wie Kindergartenkinder hatten die kurze Zeit seit Schulbeginn intensiv genutzt und zwei Lieder einstudiert. Vor allem ihre Darbietung der „fleißigen Handwerker“ sorgte für Freude.
War vorerst von einer Investitionssumme von rund 23 Millionen Euro die Rede, sind es jetzt rund 19,5 Millionen, die die Kössener aufgebracht haben. Wie Flörl schmunzelnd einräumte, habe sich Kössen damit bei den anderen Bürgermeistern im Bezirk nicht sehr beliebt gemacht, da „wir den Großteil der Landesförderungen abgeschöpft haben.“ Flörl, der selbst regelmäßig die Büroschuhe gegen baustellentaugliches Schuhwerk tauschte, und mit viel Einsatz auf der Großbaustelle mithalf, verzichtete sogar auf den Sommerurlaub. „Dieses Bildungszentrum ist ein Leuchtturmprojekt für Kössen“, betonte er. „Ein Projekt in dieser Größenordnung hat es noch nie gegeben.“ In knapp 18 Monaten wurde das Gebäudeensemble aus dem Boden gestampft – trotz mancher Schwierigkeiten, etwa einer unerwartet notwendigen Sprengung. „Kössener Kinder von einem Jahr bis 14 Jahren haben jetzt alle unter einem Dach Platz. Die größte Freude für mich sind die leuchtenden Kinderaugen,“ so Flörl.

Nachnutzung alter Gebäude noch unklar

Nicht nur die Kinder aus dem Dorf drücken ab heuer die Schulbank im neuen Gebäude, auch jene aus dem Ortsteil Bichlach werden künftig hier unterrichtet. Die bisherigen Schulgebäude in Bichlach und im Dorf sowie der ehemalige Kindergarten stehen derzeit leer – über eine mögliche Nachnutzung wird noch beraten.

„Für Kössen ist es ein Leuchtturmprojekt. Ein Projekt in dieser Größenordnung hat es noch nie gegeben.

Bürgermeister Reinhold Flörl

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