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Kitzbüheler Anzeiger

„Kitzbühel war meine Insel“

KA: Welchen Eindruck nehmen Sie aus Kitzbühel mit?

Selma Mahlknecht: Mein Eindruck ist durchwegs positiv, es war eine sehr schöne Zeit, weil ich viele sehr nette Menschen kennenlernen durfte.

KA: Wie haben Sie die verschiedenen Lesungen erlebt?

Mahlknecht: Jede Lesung war einzigartig in ihrer Stimmung und mit ihren Herausforderungen. Bei der ersten war da noch ein gegenseitiges „Beschnuppern“, ich war auch aufgeregt. Bei der „großen Lesung“ war ich überwältigt vom Interesse, das die Leute der Literatur und mir entgegenbrachten. Und die Weihnachtslesung im Dezember war sehr stimmungsvoll und eigentlich die schönste Lesung für mich, da es erstens ein Wiedersehen mit vielen netten Menschen gab, zweitens  eine schöne weihnachtliche und fast familiäre Atmosphäre herrschte und drittens mein Mann an meiner Seite war.

KA: Wie war die Arbeit mit den Schülern?

Mahlknecht: Obwohl ich nach den schlechten Erfahrungen, die ich als Lehrerin in der Schweiz machen musste, doch ein wenig ängstlich war, waren die Begegnungen mit den Schülern jedes Mal sehr schön.

KA: Sie haben sich in Kitzbühel ja sehr für die Engelsstatuen interessiert. Gibt es dazu Projekte?

Mahlknecht: Im Rahmen der Weihnachtslesungen, deren Motto „Pfeffernuss und Engelshaar“ war, habe ich in Südtirol eine kleine Video-Vorführung mit den Engeln gemacht, die bei den Leuten sehr gut angekommen ist.

KA: Wie sehen die literarischen Perspektiven nach dem Leben als Stadtschreiberin aus ?

Mahlknecht: Es hat sich einiges getan. In Kitzbühel konnte ich wichtige Vorarbeit für die Projekte leisten, die 2009 anstehen. Trotzdem ist es natürlich immer noch schwierig, sich mit dem Schreiben allein über Wasser zu halten. An Kitzbühel denke ich daher wie an eine kleine, glückliche Insel zurück ...

KA: Haben Sie die Arbeit an Ihrem Roman gut weiterbringen können?

Mahlknecht: Der Roman ist abgeschlossen und erscheint Ende Februar. Sein Titel lautet „Es ist nichts geschehen“, und ich bin schon gespannt, wie er bei den Lesern ankommen wird.

KA: Konnten Sie für sich etwas „typisch Kitzbühelerisches“ ausmachen?

Mahlknecht: Das ist für mich sehr schwierig einzuschätzen. Derzeit schreibe ich unter anderem an dem Essay, in welchem ich mich eingehend mit meinen Erfahrungen in Kitzbühel beschäftige. Ich merke immer wieder, dass es nicht ein Kitzbühel gibt, sondern dass es eben gerade die vielen verschiedenen Facetten sind, welche insgesamt erst den Charme dieser Stadt ausmachen - und ich bin sehr froh darüber. Eine bunte und vielfältige Welt ist mir lieber als eine Hochglanz-Kulisse, die in Folklore erstarrt.

KA: Gibt es ein Ereignis, dass Sie mit der Zeit als Stadtschreiberin verbinden?

Mahlknecht: Schwierig zu sagen. Mein erster Tag in der Stadt war zum Beispiel recht eindrücklich.
Elisabeth Krista
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