Kitzbühel ist und bleibt mein Bezirk
Morgen übergibt Beate Palfrader das Amt des Bezirksparteiobmanns/-frau an ihren Nachfolger. Mit dem Anzeiger sprach sie über ihre fünf Jahre in dieser Funktion und über ihre Pläne für die Zukunft.
Bezirk | Vor 5 Jahren übernahmen Sie die Führung der Bezirkspartei. Was hat sich in dieser Zeit geändert?
Palfrader: In den letzten 5 Jahren ist in unserer Bezirkspartei ein ganz starkes WIR-Gefühl entstanden. Die Parteiarbeit stand im Mittelpunkt, die Bedeutung der Bünde trat in den Hintergrund. Ich habe meine Aufgabe als Bezirksparteiobfrau immer so gesehen - vergleichbar mit der Arbeit eines Bürgermeisters - vollkommen überbündnisch zu arbeiten und das habe ich auch gemacht.
Was würden Sie als größte Errungenschaft für den Bezirk während Ihrer Amtszeit als Bezirksparteiobfrau sehen?
Palfrader: Je stärker der Bezirk in den Gremien in Innsbruck vertreten ist, umso mehr kann erreicht werden. Neben mir als Mitglied der Tiroler Landesregierung, haben wir auch zwei Landtagsabgeordnete aus unserem Bezirk. Das hat es vorher noch nie gegeben, und das habe ich natürlich auch kräftig unterstützt.
Inhaltlich ist zum Beispiel der starke Ausbau der Kinderbetreuung, die Errichtung der IT-HAK, ein lange von der Wirtschaft gefordertes Bildungsangebot, der Zuschlag für die Biathlonweltmeisterschaft 2017 in Hochfilzen mit starker finanzieller Unterstützung des Landes zu erwähnen. Die Vorbereitungsarbeiten für eine Pflegeschule sind auf Schiene und es ist gelungen, dringend notwendige Umfahrungen in das Regierungsprogramm 2013-2018 aufzunehmen. Für diese und viele weitere Vorhaben habe ich mich immer persönlich eingesetzt.
Und politisch gesehen sind natürlich die guten Ergebnisse bei den verschiedenen Wahlen auch ein Ergebnis der guten Arbeit der Bezirkspartei!
Während ihrer Zeit als Bezirksparteiobfrau fanden, wie Sie gerade erwähnten, viele Wahlen statt. Wie sehr waren sie gefordert, die Wahlwerbung im Bezirk voranzutreiben bzw. Wahlkampf zu betreiben?
Palfrader: Bei allen Wahlen war ich selbst im Einsatz. Sei es bei den Nationalratswahlen durch die Unterstützung und Begleitung unseres Kandidaten Josef Lettenbichler, sei es bei den Gemeinderatswahlen durch intensiven Kontakt mit den Gemeindeparteiobleuten bzw. Bürgermeistern und deren Unterstützung. Der Erfolg bei den Gemeinderatswahlen und Bürgermeisterwahlen ist natürlich aber der Erfolg der jeweiligen Kandidaten. Immerhin ist es gelungen, einen beachtlichen Erfolg bei den Gemeinderatswahlen für unsere Partei zu erringen.
Welchen Stellenwert hat eine Bezirksparteiobmann/-frau bei der Landespartei?
Palfrader: Ein Bezirksparteiobmann/eine Bezirksparteiobfrau muss die Schnittstelle zwischen Landes - und Bezirkspartei sein. Ein Sprachrohr für die Interessen des Bezirks. Je mehr Sprachrohre es gibt, umso besser ist das für die Bezirkspartei. Es geht um Umsetzung der Ziele der Landespartei in den Gemeinden des Bezirkes. Da braucht es engen Kontakt zwischen den Bürgermeistern bzw. Ortsparteiobleuten und Koordination zwischen den Gemeinden.
Werden Sie sich nun nur noch ihren Aufgaben als Landesrätin widmen oder bleiben Sie dem Bezirk Kitzbühel in irgendeiner Form erhalten?
Palfrader: Aufgrund der Statuten der Tiroler Volkspartei muss ich als Landesobfrau des AAB die Funktion der Bezirksparteiobfrau abgeben. So sehr mich die neue Aufgabe reizt und herausfordert, so sehr tut es mir auch leid, diese Funktion im Bezirk, die ich mit Herzblut erfüllt habe, nicht mehr bekleiden zu können. Aber ich bin und bleibe die Landesrätin unseres Bezirks und Kitzbühel ist und bleibt mein Bezirk. Ich werde nicht weniger Zeit hier verbringen und werde den Gemeinden weiterhin eine gute Partnerin und Fürsprecherin sein und vor allem für die Menschen stets ein offenes Ohr haben.
Derzeit macht das Gerücht die Runde, dass Sie bei den Wahlen 2018 nicht mehr antreten werden. Haben Sie sich schon Gedanken über ihre politische Zukunft gemacht und wird 2018 wieder ein Wahlkampf mit Beate Palfrader stattfinden?
Palfrader: Das ausgezeichnete Ergebnis bei der letzten Landtagswahl ist für mich ein klarer Auftrag weiter zu arbeiten. Mit meiner Politik und meinem Einsatz für die Gemeinden und für die Menschen in unserem schönen Bezirk etwas bewegen zu können, ist mir auch in der Zukunft ein großes Anliegen. Amtsmüde? (Palfrader lacht) bin ich noch lange nicht - das kann man, so glaube ich auch sehr gut verfolgen. Und ich werde gerne wieder als Spitzenkandidatin des Bezirks Kitzbühel bei der nächsten Landtagswahl antreten!
Was wünschen Sie ihrem Nachfolger?
Palfrader: Ich wünsche ihm, wer immer beim Bezirksparteitag gewählt wird, ein offenes Klima und die Bereitschaft aller zum Wohle des Gesamten gemeinsam an einer starken Bezirkspartei zu arbeiten.
Das Gespräch führte
Elisabeth M. Pöll