
Kitzbühel begrüßt die Tenniswelt
Alle Jahre wieder schlagen in Kitzbühel die besten Tennis-Asse der Welt auf. 2019 gelang es Dominic Thiem als letztem Österreicher im Einzel zu triumphieren. An die legendären Feierlichkeiten am Center Court nach dem Finale erinnert man sich aus heimischer Sicht gerne zurück. Wird es in diesem Jahr gelingen, diese Durststrecke zu beenden? Erfolgreicher war man in der Vergangenheit im Doppel: In den letzten sechs Jahren gewann immer mindestens ein Österreicher den Bewerb – der Tiroler Alexander Erler triumphierte sogar in drei der letzten vier Finalspiele mit zwei unterschiedlichen Partnern.
Österreicher voll dabei
Der eine erreichte bei den French Open in Paris die dritte Runde, in der Novak Djokovic eine Nummer zu groß war, der andere bezwang den US-Amerikaner Tommy Paul (ATP-Nr. 13) in der zweiten Runde in Wimbledon. Die Rede ist von den heimischen Tennis-Assen Filip Misolic und Sebastian Ofner. Ersterer erreichte 2022 das Finale in Kitzbühel, während letzterer 2017 bis ins Halbfinale kam. Beide präsentieren sich derzeit in starker Verfassung. Misolic krönte seine Form zuletzt mit einem Titel auf Challenger-Ebene.


Lukas Neumayer erhält Wildcard
Sebastian Ofner und Lukas Neumayer stehen fix im Hauptfeld – beide wurden mit einer Wildcard der Veranstalter ausgestattet. Da Ofner aktuell als Erster auf der Warteliste geführt wird, könnte er sich auch ohne Wildcard direkt für das Turnier qualifizieren. In diesem Fall würde der freigewordene Platz neu vergeben – möglicherweise an einen weiteren Österreicher.
Die Favoriten im Teilnehmerfeld
Angeführt wird das Spielerfeld 2025 vom Kasachen Alexander Bublik. Sebastian Baez (Sieger 2023) ist als Nummer zwei gesetzt, ebenfalls wieder am Start ist der Spanier Roberto Bautista Agut (Sieger 2022). Die Nummer vier des Turniers, Pedro Martinez, war damals sein Finalgegner. Tomas Martin Etcheverry – Sandplatzspezialist aus Argentinien – kommt ebenfalls immer für einen Turniersieg auf roter Asche in Frage. Es lässt sich ein Trend erkennen: Die meisten, die in Kitzbühel aufschlagen, kommen auch in den nächsten Jahren wieder in die Gamsstadt zurück. Nicht umsonst hört man in Interviews der Profis regelmäßig, dass das Turnier eines der best organisierten auf der Tour sei. Mit dem Hahnenkamm im Hintergrund verfügt das Turnier auch über einen der beeindruckendsten Center Courts, auf denen im Turnierkalender gespielt wird.
Junge Talente und erfahrene Spieler
Dass der erst 17-jährige Justin Engel aus Deutschland eine Wildcard erhält, freut die Organisatoren des Turniers besonders. Der Mix aus Jung und Alt macht es schwer, eine Prognose abzugeben, wer am Ende die Gams in die Höhe stemmen darf. Die Österreicher Misolic und Ofner zählen zum erweiterten Favoritenkreis, sie werden versuchen, für eine Überraschung zu sorgen. Im Doppel ist man mit Alexander Erler bestens aufgestellt, der Kufsteiner möchte seinen vierten Titel in Kitzbühel gewinnen. Man darf gespannt sein, wer sich durchsetzen wird. Nun heißt es: Daumen drücken und mitfiebern.
Wusstest du, dass...
- Guillermo Vilas mit vier Einzeltiteln Rekordhalter ist? In der „Open Era“ ist der Argentinier Rekordchampion in Kitzbühel; zudem führt Emilio Sánchez Vicario mit fünf Titeln im Doppel.
- das Turnier bereits im Jahr 1895 zum ersten Mal ausgetragen wurde – und somit ein halbes Jahrhundert vor dem ersten Alpenländerpokal im Jahr 1945?
- bei den Generali Open im Jahr 2016 der damals 34-jährige Italiener Paolo Lorenzi seinen ersten ATP-Titel gewann? Mit diesem historischen Erfolg wurde er zum ältesten Spieler, der jemals seinen Premierensieg auf der ATP-Tour feiern konnte.
- die Sieger-Trophäe in Form eines Gamskopfes über 25 Kilogramm wiegt? Die „Gams-Trophäe“ ist eine Spezialanfertigung aus Metall, Holz und Stein – und wurde eigens für das Turnier designt.
- der Center Court auf 762 Metern Seehöhe liegt? Die Höhenlage beeinflusst das Spielgeschehen maßgeblich: Die Bälle springen höher, fliegen schneller – eine besondere Herausforderung für viele Spieler, die sonst auf Meereshöhe trainieren. Die Höhenlage gilt als echter „X-Faktor“ beim Generali Open.
- Kitzbühel zwischen 1999 und 2008 zur zweithöchsten ATP‑Kategorie gehörte? Damals zählte das Generali Open – noch unter anderem Namen – zur ATP International Series Gold, nur unterhalb der Masters.