Kitzbühel ist Atomstrom frei
Kitzbühel | Seit 1. Mai ist die Gamsstadt Atomstromfrei. Möglich wurde dies durch den Ankauf von Zertifikaten durch die Stadtwerke. Stromlieferanten in Kitzbühel sind die Wasserkraft, Öko-Strom und aus Erdgas erzeugte Energie.
Fukushima und Tschernobyl haben es gezeigt: Atomenergie birgt zu viele Risiken, Naturkatastrophen oder Terrorakte können für einen Super-Gau sorgen. „Der Ausstieg muss gefördert werden und auch Schule machen. Nur so kann der Markt unter Druck gesetzt werden, damit was geschieht“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Gerhard Eilenberger.
Die Stadtwerke und Kitzbühel haben nun ein Zeichen gesetzt und sich vom Atomstrom verabschiedet. Durch den Ankauf von Zertifikaten ist es möglich den Abnehmern zu garantieren, dass die Energie der Stadtwerke nur aus Wasserkraft (80 Prozent), Öko-Strom (elf Prozent) und aus Erdgas (neun Prozent) gewonnenem Strom kommt. Der Kostenfaktor für die Investition in „sauberen Strom“ beläuft sich auf 0,25 Cent pro Kilowattstunde. Diese Kosten werden an die Abnehmer der Stadtwerke aber nicht weitergeben, wie Eilenberger bei einer Pressekonferenz versicherte.
Tirol will atomstromfreie Zone werden
Neben den Kitzbüheler Stadtwerken planen auch weitere Stadtwerke in Tirol sowie die TIWAG (Tiroler Wasserkraft AG) den Ausstieg aus dem Atomstrom. Tirol soll mit der Energie West zur Atomstromfreien Zone werden. „Wir werden den Atomstrom nicht in den nächsten fünf Jahren los werden, sondern erst in 15 Jahren“, blickt Eilenberger realistisch in die Zukunft. Für die Nutzung von Öko-Energie müssen die Netze noch ausgebaut werden, um den besten Nutzen zu erzielen, erklärt Gerhard Eilenberger. Elisabeth M. Pöll