Kirchberg braucht Gewerbegrund
Kirchberg | Gedanken über die Zukunft macht man sich in Kirchberg. Mit dem Raumordnungskonzept will man folgenden Jahrzehnte besser beeinflussen. Fakt ist, dass es in der Brixentalgemeinde an Gewerbegründen fehlt. Die Baulandbilanz der Gemeinde Kirchberg zeigt auf, dass 12,86 Hektar unverbautem Grund nur 1.000 Quadratmeter Bodenfläche für Gewerbenutzung vorhanden sind. Um mehr Platz für Klein- und Mittelbetriebe schaffen zu können und so auch Arbeitsplätze in der Gemeinde sichern zu können, sind bereits Verhandlungen im Laufen um an zusätzliche Gewerbeflächen zu kommen.
Reserven für den Wohnbau schaffen
Kirchberg weist seit 1900 den stärksten Bevölkerungszuwachs im Land auf. Mit einer Verdreifachung der Einwohnerzahl auf 5.251 Kirchbergern (Stand 11. November) sowie 1.953 Nebenwohnsitze und 8.500 Gästebetten wächst die Brixentalgemeinde bei Vollauslastung in der Hochsaison zur drittgrößten Stadt Tirols an. Ein Ende von Neuansiedelungen ist aber nicht in Sicht, darum gilt bereits jetzt Raum für künftige Generationen zu schaffen und zu erhalten.
Die Baulandstatistik weist zwar fast 13 Hektar Fläche als gewidmetes Bauland aus. Diese Grundstücke sind in Besitz von 110 Eigentümern (zwei Prozent der Kirchberger Bevölkerung) und neun Eigentümer sind EU-Ausländer. 49.648 Quadratmeter der Fläche gehören 17 Eigentümern und sind größer als 2.000 Quadratmeter.
Diese Flächen stehen der Gemeinde aber großteils nicht zur Verfügung. „Wir wollen in Kirchberg eine Zersiedelung vermeiden, deshalb sind die Siedlungsschwerpunkte Kirchberg und Aschau“, erklärt Bürgermeister Helmut Berger, der auch anmerkt, dass die Gemeinde Kirchberg zu wenig Flächen für Wohnraumbeschaffung hat.
Eines der Ziele des Kirchberger Raumordnungsausschusses ist es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Hochpreissegment und Einheimischenwohnbau zu schaffen. Noch gibt es kein Grund zur Eile. Für die Fortschreitung des Raumordnungskonzeptes hat Kirchberg noch bis 2014 Zeit.
Elisabeth M. Pöll