Kirchberg auf dem Abstellgleis?
Für Rollstuhlfahrer und Mütter ist der Kirchberger Bahnhof eine große Herausforderung. Es fehlen Rampen und Aufzüge, um mühelos zu den Bahnsteigen zu gelangen. Eine barrierefreie Ausstattung des Bahnhofes ist aber bei der ÖBB in den nächsten Jahren nicht vorgesehen.
Kirchberg | Die Österreichischen Bundesbahnen haben in den letzten Jahren einiges in ihre Haltestellen investiert. Die Bahnhöfe in Westendorf, Kitzbühel, St. Johann und Fieberbrunn wurden generalsaniert und auf den neusten Stand gebracht. Völlig übersehen wurde bei der Sanierungsoffensive jedoch die Haltestelle in Kirchberg. Mit einem Rollstuhl sind die Bahngleise 2 und 3 ohne fremde Hilfe gar nicht erreichbar, für gehbehinderte Menschen nur sehr schwierig. Aber auch für Reisende mit viel oder schwerem Gepäck wird der Bahnhof Kirchberg zur Herausforderung. Es fehlt an einem Lift oder einem Gepäckrollband, um die Stufen leichter überwinden zu können.
Ein Zustand, der sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern wird. „Kirchberg ist uns wichtig, wie generell die Bahnhöfe im Brixental. Aber wir können nicht alle Bahnhöfe – solche haben wir über 1.100 in Österreich und rund 100 in Tirol sofort barrierefrei machen – das wäre schön, aber das muss finanziert und umgesetzt werden“, bezieht ÖBB-Pressesprecher Rene Zumtobel Stellung und erklärt, dass man bei der Bahn einen Etappenplan verfolge, indem die Bahnhöfe nach Frequenz modernisiert werden. Die 100 frequenzstärksten Bahnhöfe decken immerhin 70 Prozent der Bahnkunden ab. Um zu jenen Haltestellen zu gehören, bedarf es mehr als 2.000 Ein- und Aussteiger. Zumtobel hält auch fest, dass der Bahnhof in seiner derzeitigen Größe auf jeden Fall erhalten bleibt. E. M. Pöll