
Kein grünes Licht für Durchbruch
Ende Juli startete in St. Johann im Rahmen des Masterplans Ortskern das achte Baulos. Wie Alexander Hronek erklärt, läuft dieses unter dem Namen „BA08“. Kürzlich informierte er im Zuge eines Lokalaugenscheins vor Ort über die Bauarbeiten: „Wir liegen voll im Plan – sowohl zeitlich als auch finanziell“, freut er sich.
Der Bereich zwischen BTV-Parkplatz und Postamt wird völlig neu gestaltet. Unter anderem wurde der bestehende, extrem schmale Gehweg zurückgebaut. Der Gemeinde ist es wichtig, eine qualitativ hochwertige Verbindung vom Hauptplatz zum Schulzentrum zu schaffen. Errichtet wird ein rund 2,50 Meter breiter Weg, der durch den Spielplatz führt. Derzeit ist dieser zwar abgebaut, wird aber nach Abschluss der Arbeiten – wenn auch etwas kleiner – wieder aufgebaut. Der Weg selbst wird mit hochwertigen Natursteinen ausgelegt.
Hof des Postamtes wird autofrei
Der Innenhof des Postamtes wird künftig autofrei. Hier laufen derzeit Gespräche mit den Anrainern, wie der Bereich zusätzlich verschönert werden kann. Fix ist: Es werden Bäume gepflanzt und Fahrradständer errichtet. Bis Ende September sollen die Bauarbeiten, die rund 235.000 Euro kosten, abgeschlossen sein. Die Verbindung vom BTV-Parkplatz bis zum Postamt bleibt künftig auch für Autos befahrbar – allerdings ausschließlich für Postfahrzeuge und bestimmte Zulieferer, die über eine Ausnahmegenehmigung verfügen.
„Wir sind mit dem achten Baulos voll im Zeitplan – zeitlich wie auch finanziell.“
Alexander Hronek, Gemeindeverantwortlicher
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt für die Gemeinde: Geplant war, dass eine kleine Mauer direkt an der sogenannten „Geige“, einem benachbarten Holzgebäude, durchbrochen wird. Dadurch hätte ein sicherer Schulweg für die Schüler von Gymnasium und Volksschule entstehen können, da auf diese Weise der BTV-Parkplatz umgangen worden wäre.
Auf einer Seite liegen die Genehmigungen dafür bereits vor – die Flächen rund um die „Geige“ befinden sich im Besitz der Kirche, die dem Vorhaben zugestimmt hat. Auf der anderen Seite jedoch – im Gymnasiumsareal – gehören die Grundstücke der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG).
Im Zuge des geplanten Durchbruchs wäre ein Parkplatz weggefallen. Dafür hätte die Gemeinde eine Parkkarte für den benachbarten BTV-Parkplatz zur Verfügung gestellt.
Durchbruch nur bei laufender Baustelle
Zur Überraschung der Gemeinde lehnten die Verantwortlichen der BIG das Ansinnen jedoch rundweg ab. Es folgte ein harscher E-Mail-Wechsel mit Bürgermeister Stefan Seiwald, der klarstellte, dass der Durchbruch nur während der laufenden Bauarbeiten durchgeführt werden könne. Sobald die Baustelle auf den kirchlichen Flächen abgeschlossen sei, werde es keine Möglichkeit für einen Umbau mehr geben, heißt es.
Doch die Verantwortlichen der BIG bleiben bei ihrer Entscheidung, wie eine Anfrage des Kitzbüheler Anzeigers ergab. In einer Stellungnahme erklärte die Sprecherin der BIG, Alma Prüfert: „Die Entscheidung gegen die angefragte neue Wegführung wurde in engem und einvernehmlichem Austausch mit der Schule und der Bildungsdirektion Tirol getroffen.“
Die Sicherheit der Schüler sowie des gesamten Schulbetriebs sei sowohl der BIG als auch der Schule und der Bildungsdirektion Tirol ein zentrales Anliegen. „Unter dem Aspekt der Sicherheit kam man gemeinsam zu dem Entschluss, dass die vorgeschlagene Wegführung nicht gewünscht wird, da auch andere Verbindungen möglich sind – ohne die Kreuzung einer zu Stoßzeiten ohnehin hochfrequentierten Verkehrsfläche durch Autos, Fahrräder, Roller und Fußgänger“, betont Prüfert.
Sie verweist zudem darauf, dass die BIG im Jahr 2014 knapp zehn Millionen Euro in die umfassende Modernisierung und Erweiterung des Bundesgymnasiums St. Johann in Tirol investiert habe – ein deutliches Signal zur Aufwertung des Bildungsstandorts St. Johann, wie sie erklärt.

