Die Kehrseite der Medaille
Bezirk | 14 Jahre Altersunterschied, völlig konträre Sportarten und unterschiedliche Lebensumstände. Dennoch wissen sowohl Fritz Pinter als auch Willi Steindl, dass der Grad zwischen Erfolg und Niederlage ein Schmaler ist. Vor allem im Sport.
Das Protokoll zweier schwieriger Saisonen
Fritz Pinter erlebt, wie seine Teamkollegen leistungstechnisch im Eiltempo an ihm vorbeiziehen: „Die Mannschaftskollegen waren durchwegs top unterwegs, nur ich blieb auf der Strecke. Eine Welt brach für mich zusammen, als ich nicht für die WM–Staffel nominiert wurde. Der zweite Platz der Mannschaft ließ mich wie einen Außenseiter fühlen.“
Motorsportler Willi Steindl traf nach seiner verpatzten zweiten Sommerhälfte die mutige Entscheidung, die Saison frühzeitig abzubrechen: „Sehr viele Talente, die möglicherweise noch schneller sein könnten, als unsere aktuellen Superstars werden ausgebremst, weil ihnen Mangels Geld keine Möglichkeit gegeben wird, sich zu beweisen.“
Thema Geld macht im Sport nicht Halt
In durchwachsenen Saisonen bleiben Sponsoren aus. Bitter für Fritz Pinter, den zweifachen Familienvater, denn im Biathlon kann dies auch zu Existenzsorgen führen: „Ohne mein Bundesheergehalt hätte ich meine Familie oft nicht ernähren können.“ Einen erst 17-Jährigen plagen Geldsorgen in anderen Sphären: „Eine Formel 3 Saison kostet ca. 300.000 Euro. Sponsoren zu finden ist schwierig, was mich als Rennfahrer belastet.“ Auf dem Weg in die Formel 1 sind Motorsportler nämlich „Selbsterhalter“. Geld fließt vor allem in die Entwicklung des Autos: Material und speziell Reifen sind enorm teuer. Zwei LKW´s und zwei Personen pro Rennen und Testtage sind ein kostspieliges Muss. Rund zwei Millionen Euro pflastern den Weg in die Formel 1: „Alternativ kann man auch durch starke Leistung auffallen. Ich muss also hart arbeiten, denn ich lebe für den Motorsport und mein Ziel in die F1 zu kommen!“
Auch Fritz Pinter kämpfte sich zurück: „Der durchwachsene Winter hat mir gezeigt, dass ich viel besser auf meinen Körper hören muss und nicht so verbissen sein darf.“ Foto: smpr