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Kitzbüheler Anzeiger
KAT100
Das KAT100 begeisterte erneut die Zuseher, sorgte für beeindruckende Momente sowie außergewöhnliche Leistungen.

KAT100 sorgte für Spektakel

Österreichs längster und extremster Trailrun ist entschieden: Mit Martin Graf und Sylvain Court lieferten sich ein Südtiroler und ein Franzose ein packendes Duell durch die Kitzbüheler Alpen – über 173 Kilometer und 9.900 Höhenmeter! Mit dem besseren Ende für Martin Graf. Platz drei sichert sich der Salzburger David Wöhrer. Bei den Frauen zeigten zwei Salzburgerinnen auf: Die Pinzgauerin Leonie Hasenauer setzte sich gegen ihre Landsfrau Mirjam Muckenhuber durch. Bei den Herren sichert sich im international stark besetzten Endurance-Trail-Feld ein Local Hero aus Kitzbühel den ausgezeichneten neunten Platz. Auch die weiteren Distanzen zeigen die starken Leistungen der heimischen Trailrunning-Szene.

Was für eine Strapaze! Nach 24 Stunden und 28 Minuten, bei Temperaturen jenseits der 30 Grad, überquert Martin Graf als Erster die Ziellinie der Königsdisziplin des KAT100 by UTMB® in Fieberbrunn. Damit gewinnt der Südtiroler die 100-Meilen-Distanz, die mit unglaublichen Zahlen aufwartet: 173 Kilometer, 9.900 Höhenmeter und sieben zu überwindende Berge standen für die rund 150 Teilnehmenden auf dem Programm.

Zuvor hatte sich Graf ein dramatisches Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Franzosen Sylvain Court geliefert – dem Weltmeister von 2015. Lange liefen sie Seite an Seite, bis Graf auf den letzten Kilometern zur entscheidenden Attacke ansetzte: „Im Downhill war er extrem stark – bist du deppert, sowas habe ich noch nie gesehen. Bergauf war ich wahrscheinlich ein bisschen stärker“, so Graf: „Bei der vorletzten Verpflegungsstelle ist er dann nicht mehr aufgestanden, hat eine Cola getrunken und gemeint, ich soll weiterlaufen“, schmunzelt er: „Aber ich wusste: Wenn ich beim höchsten Punkt nicht 10–15 Minuten Vorsprung habe, hab ich keine Chance. Viel war nicht mehr übrig – ich habe echt die letzten Körner verbraucht.“

Dabei war Graf im Vorfeld gar nicht zu den großen Favoriten gezählt worden. Ganz unbekannt ist der 43-jährige Gsiesertaler in der Trailszene allerdings nicht: Nach seinem Sieg beim Dolomiti Extreme Trail 2024 konnte er seine Zeit in diesem Jahr nochmals verbessern und lief beim prestigeträchtigen 103-Kilometer-Lauf als Zweiter ins Ziel. Ein 100-Meilen-Rennen hatte der Südtiroler zuvor noch nie bestritten – seine Premiere beim KAT100 by UTMB® hätte kaum besser verlaufen können:

„Normalerweise laufe ich nur 100-Kilometer-Rennen. Bei einem 100-Meilen-Rennen fängt das eigentliche Rennen aber erst dort an.“
Martin Graf, Sieger KAT100

KAT100
Martin Graf überquerte nach 173 Kilometern als erster die Ziellinie.

Im Ziel gab es für den Premierensieger ein Siegerbussi von seiner Frau – und Tränen vom Sohnemann. Von der UTMB gab’s obendrauf einen Startplatz für das Finale in Chamonix, für das sich die Top-Drei seit diesem Jahr automatisch qualifizieren.

Österreicher Wöhrer am Podest
Mit Rang zwei musste sich der erfolgsverwöhnte Franzose Sylvain Court zufriedengeben: „Ich war im letzten Anstieg einfach zu müde. Es hat heute nicht gereicht.“

Platz drei ging mit David Wöhrer an einen Österreicher. Der 35-jährige Bramberger war lange Zeit in einer Vierergruppe der Spitzenläufer unterwegs, ehe er abreißen lassen musste: "Wir waren lange Zeit in einer Vierergruppe unterwegs, was in der Nacht einfach angenehmer ist. Aber am Hahnenkamm musste ich die anderen dann ziehen lassen", so Wöhrer, der seinen Arbeitstag mit unglaublichen 200.000 absolvierten Schritten beendet.

Damen-Siegerin kam um 6:15 Uhr in Fieberbrunn an

Nach unglaublichen 36 Stunden, 12 Minuten und 48 Sekunden krönte sich die Pinzgauerin Leonie Hasenauer in den frühen Morgenstunden zur „Queen of KAT100“. Neun Stunden zuvor war ihr Freund David Wöhrer Dritter bei den Herren geworden: „Es ist mein erstes 100-Meilen-Rennen überhaupt, bisher hatte ich zu dieser Distanz immer ein zwiegespaltenes Verhältnis. Aber mein Ziel war es, mich für das Finale in Chamonix zu qualifizieren und das ist mir jetzt gelungen. Ich bin überglücklich“, so Hasenauer. Rund viereinhalb Stunden nach dem Zieleinlauf der Siegerin machte auf Rang zwei Landsfrau Mirjam Muckenhuber den österreichischen Doppelsieg in der Königsdisziplin des KAT100 perfekt: „Ich wollte eigentlich nach der ersten Nacht aufgeben, aber ein Anruf bei meiner Mama hat mich weitermachen lassen. Die Veranstaltung ist einfach grandios“, zeigt sich Muckenhuber stolz. Auf Rang drei klassierte sich die Tschechin Marcela Rambová.

Mein Ziel war es, mich für das Finale in Chamonix zu qualifizieren und das ist mir jetzt gelungen. Ich bin überglücklich“
Siegerin Leonie Hasenauer

KAT100
Die Pinzgauerin Leonie Hasenauer krönte sich zur "Queen of KAT100".

Endurance Trail mit sensationeller Leistung von Local Hero
Kurz vor Mitternacht war auch die zweitlängste Distanz des KAT100 in Kitzbühel gestartet. Der Endurance Trail über 81 Kilometer und 4.850 Höhenmeter brachte mit Ramon Manetsch einen Schweizer Sieger hervor. Ausgezeichnet schlug sich auch ein Local Hero: Der Kitzbüheler Markus Gianmoena sicherte sich als bester Österreicher im international stark besetzten Feld Rang neun: „Es war einfach nur zäh. Ich kenne zwar die Berge und Touren wie meine Westentasche, aber ich bin noch nie so lange am Stück gelaufen. Jetzt bin ich einfach nur unglaublich stolz und froh, dass ich das zu Hause geschafft habe.“ Bei den Damen ging der Sieg in dieser Distanz mit Juliane Rössler nach Deutschland.

Schwedischer Sieg im internationalen Marathon-Trail-Feld – Platter siegt in Damenklasse
Beim MarathonTrail setzte sich mit dem Schweden Anton Gustafsson ein bekannter Name der Trailrunning-Szene durch: „Ich wollte heute den Sieg und innerhalb von 4 Stunden 45 Minuten finishen. Das ist mir gelungen, es ist also ein guter Tag.“ Gerade auf dieser Distanz zeigt sich die Internationalität des KAT100. Der Schwede siegte vor dem Nepalesen Suman Kulung und dem Brasilianer John Luna-Lima.

Bei den Damen setzte sich mit Anna Platter ein bekannter Name in der Tiroler Sportszene durch: „Ich liebe die Hitze und habe mir das Rennen heute sehr gut einteilen können. Wenn man sich denkt, man hat zehnmal fünf Kilometer zu laufen, geht das gut“, so Platter. Auch bei den Damen ist das Marathon-Feld international besetzt: Auf Rang zwei landete die Finnin Anna-Stiina Erkkilä, auf Rang drei Camilla Magliano.

KAT100
Auch in der Nacht ging es für alle Teilnehmer über die Berge.

Vize-Staatsmeister siegt im Speed Trail
Im Speed Trail gab es mit Johannes Nussbaumer, Vize-Staatsmeister im Vertical, einen österreichischen Sieger. Nussbaumer finishte in zwei Stunden und 15 Minuten: „Es war für mich ein kontrolliertes Rennen. Ich konnte immer auf Zug bleiben. Es ist eine coole Bestätigung für das harte Training.“ Bei den Damen ging der Sieg über diese Distanz nach Deutschland: Anja Menzer siegte vor der Österreicherin Lisa Habersack.

Das Trailrunning-Festival wurde durch den kurzen Easy Trail abgeschlossen, dem Einsteiger-Event für die Trailrunner, bei dem unter anderem auch Dominik Landertinger am Start stand.

Resümee: PillerseeTal lässt Trailrunner jubeln
Die sechste Auflage des KAT100 by UTMB® hielt für Teilnehmerinnen, Teilnehmer und Veranstalter wieder jede Menge Höhepunkte parat. Ein starkes internationales Starterfeld, technisch anspruchsvolle Strecken, eine traumhafte Naturkulisse und die professionelle Organisation begeisterten drei Tage lang Fans und Läufer aus 57 Nationen. Das Resümee aus sportlicher, aber auch touristischer Sicht fällt dementsprechend positiv aus. Christof Willms, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Pillerseetal, kann ein zufriedenes Fazit ziehen: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus der ganzen Welt zu uns – aber nicht nur, um beim Rennen zu starten, sondern auch, um die sportliche Herausforderung mit einem Urlaub zu verknüpfen. Im Schnitt bleiben die meisten drei bis vier Tage im Pillerseetal. Viele bringen die ganze Familie mit und kommen immer wieder. Das Event untermauert unsere Positionierung als Trailrunning-Region perfekt“, so der TVB-Chef: „Die Internationalität ist in diesem Jahr gewaltig – allein, wenn man sich die Ergebnisse anschaut. Dazu kommen unsere starken Locals, die das Teilnehmerfeld zu einem bunten Mix machen. Das macht uns stolz! Danke an das gesamte Team, das Sensationelles geleistet hat.“

Schon jetzt sollten sich alle Trailrunner das Datum für die siebte Auflage des KAT 100 by UTMB® rot im Kalender anstreichen. Von 6. – 8. August findet das Event auch 2026 wieder im Pillerseetal statt. Die Anmeldung öffnet im Herbst.

Die besten Fotos vom KAT 100 by UTMB

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