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Kitzbüheler Anzeiger

Karl Hauser schlägt regionale Lösung für Pflege vor

50-jährige MS-Patienten, 60-jährige Alkoholkranke, eine 70-jährige ehemalige Klientin der Lebenshilfe: Alle diese Menschen haben im Altenwohn- und Pflegeheim Kitzbühel um einen Platz angesucht und auch bekommen.

Weil es für diese Menschen keine andere Möglichkeit zur dauerhaften Pflege und Betreuung gibt, wie Geschäftsführer Karl Hauser begründet. Eine 48-jährige Frau hat nach einer schweren Operation um Quartier im Heim angesucht, da ihre Pflege zuhause nicht machbar ist. Karl Hauser tut sich schwer, diesen Menschen den Riegel vorzuschieben. „Wenn wir sie nicht im Pflegeheim aufnehmen, fallen sie durch den Rost.“

30 Personen stehen auf der Warteliste

Das Altenwohn- und Pflegeheim Kitzbühel ist voll belegt. Alle 118 Plätze sind vergeben, auf der Warteliste stehen weitere 30 Personen, erläutert Hauser. Aus Platzmangel müssen pflegebedürftige Menschen vorübergehend in anderen Heimen – einmal sogar im Ötztal – untergebracht werden. Hauser: „Wir holen diese Patienten zurück, sobald bei uns ein Platz frei ist.“

Das Altenwohn- und Pflegeheim ist vor allem auf die Bedürfnisse betagter Menschen ausgerichtet. In Kitzbühel beträgt das Durchschnittsalter 85 Jahre. „Für Komapatienten, Menschen mit massiver Demenz, psychiatrisch Kranke, drogenabhängige Jugendliche und die steigende Zahl der Alkoholkranken in Kitzbühel sind wir nicht eingerichtet. Auch das notwendige Fachpersonal ist nicht vorhanden“, bedauert Hauser.

Eigene Stationen im Bezirk schaffen

Abhilfe schaffen kann nach Ansicht des Geschäftsführers nur eine regionale Lösung durch Spezialisierung. Also die Schaffung einer eigenen Demenz-Station, einer eigenen psychiatrischen Station, etc, die über den Bezirk verteilt werden. Dann müssen nicht in jedem Altenwohn- und Pflegeheim zusätzlich Kranke aufgenommen werden, sagt Hauser. Ein weiterer positiver Effekt: Das jeweilige Fachpersonal sei gebündelt im Einsatz. Die Schaffung neuer Strukturen will Hauser auf einer Regionalkonferenz vorbringen. „Es braucht einen Masterplan, und zwar so rasch wie möglich.“ Alexandra Fusser

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