Kampf gegen Sonntagsöffnung
Bezirk | Mit einem Aktionstag machte die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) auf die Lage der Angestellten während der Sonntagsöffnung aufmerksam.
Insgesamt zwölf Geschäfte haben im Bezirk Kitzbühel auch sonntags geöffnet. „Das rentiert sich eigentlich nicht. Die Kaufkraft wird schließlich nicht größer. Aber die schaukeln sich gegenseitig hoch“, so Otto Leist von der GPA. Die längeren Öffnungszeiten würden oft auf dem Rücken der Handelsbeschäftigten ausgetragen – darunter sehr viele Alleinerzieherinnen. Der Druck auf die Mitarbeiter steige. Die gesetzlich vorgeschriebenen Pausen und Zulagen würden von den Arbeitgebern oft nicht eingehalten. „Arbeiternehmer kommen zu familienfeindlichen Arbeitszeiten zum Handkuss“, ereifert sich auch GPA-Sekretär Robert Mayr-hofer. Die Gewerkschafter wünschen sich eine stärkere Organisierung der Handelsangestellten: „In diesem Bereich sind die wenigsten bei der Gewerkschaft. Niemand traut sich, seine Rechte durchzusetzen aus Angst um den Arbeitsplatz“, ergänzt Leist.
Außerdem wünscht man sich bei der GPA auch mehr Solidarität von den anderen Bürgern: „Wenn niemand am Sonntag einkauft, bleiben die Pforten geschlossen“, meint Leist. Am Aktionstag wurden 100 Karten mit der Aufschrift „Am Sonntag bleibt zua, weil da wolln ma unser Ruah“ verteilt, welche die Kitzbüheler persönlich unterzeichneten. Diese werden an LH Günther Platter übergeben.
Der Kitzbüheler Wirtschaftskammer-Obmann Klaus Lackner sieht in der neuen Regelung der Sonntagsöffnung eine „allgemeine Chancengleichheit“ für alle Händler. Umfragen hätten gezeigt, dass die Mitarbeiter dank der Zuschläge eher für die Sonntagsarbeit wären. Dass die Unternehmen Druck ausüben, meint er nicht: „Schwarze Schafe gibt es immer, mir ist speziell im Bezirk aber keine solche Situation bekannt.“ E. Krista, Foto: Hanser