Der Kampf gegen die Pflastersteine im Rollstuhl
Es holpert, es scheppert und manchmal bleiben sogar die Räder zwischen den Pflastersteinen hängen: Für einen Rollstuhlfahrer und jene Person, die den Rollstuhl schiebt, ist der Weg über das Kopfsteinpflaster in der Kitzbüheler Innenstadt recht mühsam.
Es ist, so sind sich die Betroffenen sicher, die reine Holperstrecke.
Im Rathaus weiß man über derartige Beschwerlichkeiten Bescheid. Abhilfe schaffen soll der neue Granitbelag, der derzeit schon im ersten Bauabschnitt auf einer Fläche von 500 Quadratmetern von der Sparkasse bis zur Katharinenkirche verlegt und das 30 Jahre alte Kopfsteinpflaster ersetzen wird. Dieser Belag sei absolut Rollstuhl-tauglich, versichert die Stadtführung. Die Granitsteine entsprächen dem neuesten Stand der Technik, sie seien geschnitten, sandgestrahlt und der Belag praktisch fugenlos. Die Innenstadt-Pflasterung soll im Zeitraum von fünf Jahren erneuert werden. Kostenpunkt: 1,2 Millionen Euro.
Aber braucht es überhaupt ein Kopfsteinpflaster in der Innenstadt?, fragt sich da so mancher Kitzbüheler angesichts des Aufwands und der Kosten. Eine durchgehende Asphaltdecke im historischen Stadtkern lehnt die Stadtführung allerdings ab. In Abstimmung mit dem Denkmalamt habe man sich für den Belag aus Granitsteinen in der Fußgängerzone entschieden.
Den Menschen im Rollstuhl bleibt nun die Hoffnung, dass ihr Kampf gegen das Kopfsteinpflaster in spätestens fünf Jahren der Vergangenheit angehört. Denn erst dann könnten auch sie sich barrierefrei durch die Innenstadt bewegen. Alexandra Fusser