Jochberg kämpft gegen Raser
Zweiter Etappensieg im Kampf um verkehrsberuhigende und -sichernde Maßnahmen in Jochberg: An der Südeinfahrt wird derzeit eine Fahrbahn-Verschwenkung errichtet. Mit der Einführung von Tempo 30 auf den Gemeindestraßen soll der nächste Schritt umgesetzt werden.
Jochberg | An der südlichen Ortseinfahrt von Jochberg sind in der vergangenen Woche die Bagger aufgefahren. Ziel der Baumaßnahme ist die Errichtung einer so genannten Fahrbahn-Verschwenkung. Baulich keine große Sache, wie Jürgen Wegscheider vom zuständigen Baubezirksamt Kufstein erläutert. „Die Fahrbahn vom Pass Thurn Richtung Ortsmitte wird nach außen leicht verdrängt.“
Für die verkehrsgeplagten Jochberger hat dieses Baulos allerdings weit mehr Bedeutung: Nach dem Bau der jahrelang geforderten vier Verkehrsinseln im Bereich der Nindl-Kurve im Vorjahr wird jetzt eine ihrer weiteren langjährigen Forderungen umgesetzt. Temposünder, die mit 80 oder 90 Stundenkilometern ins Dorfzentrum rasen, werden dadurch künftig in die Schranken gewiesen. „Sie müssen jetzt runter vom Gaspedal“, ist sich Verkehrsreferent Peter Kreiser sicher.
Dorfchef Heinz Leitner berichtet von einer weiteren temporeduzierenden Maßnahme: Noch im Herbst soll auf den meisten Gemeindestraßen Tempo 30 eingeführt werden. „Allerdings nur dort, wo es Sinn macht.“ Die Verordnung tritt in Kraft, sobald die neuen Verkehrstafeln aufgestellt sind. Zur Überprüfung bedient man sich künftig einer Verkehrsblindmessung. „Nicht um zu strafen, sondern um die neuralgischen Punkte festzustellen“, wie Leitner und Kreiser versichern. Das Messergebnis ergeht dann an die Exekutive, die, wie Leitner hofft, dann verschärft kontrollieren wird.
Die Bauarbeiten an der Ortseinfahrt Süd werden Mitte Oktober abgeschlossen sein. Schon jetzt gibt es Pläne für eine weitere Maßnahme für den Bereich Mitte: „Eine Insel mit Fußgängerübergang ist im Gespräch“, bestätigt Wegscheider. Allerdings sei die Realisierung dieses Vorhabens schwierig. A. Fusser