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Kitzbüheler Anzeiger

„Jeder Tennisfan ist ein VIP“

KITZBÜHELER ANZEIGER: Vor wenigen Monaten haben Sie Ihre Turnier-Lizenz Kitzbühel angeboten, aber als Veranstalter  haben Sie vehement abgelehnt. Wie begründen Sie Ihre plötzliche Kehrtwende?

Ronnie Leitgeb: Es stimmt, dass ich in Kitzbühel nicht als Veranstalter auftreten wollte. Letztendlich hat mich Christian Harisch überzeugt. Er und Sportreferent Gerhard Eilenberger haben mir die notwendige Rückendeckung angeboten und ich habe die Herausforderung angenommen.

KA: Hängt dieser Schritt nicht auch damit zusammen, dass Sie Ihre Lizenz nicht ins Ausland verkaufen konnten?

Leitgeb: Das Aus für das Pörtschacher Turnier kam, weil die von der ATP geforderte Infrastruktur gefehlt hat. Mit dem Ableben Jörg Haiders ist auch die Perspektive einer neuen Arena gestorben. Kitzbühel hat hingegen seine Lizenz verloren, weil Ion Tiriac sie an die ATP verkauft hatte. Ich stelle meine Lizenz in Kitzbühel jetzt kostenlos zur Verfügung.

KA: Wer tritt nun konkret als Veranstalter auf?

Leitgeb: Das sind der ÖTV, der Tiroler Tennisverband und meine Person. Außerdem  ist Kitzbühel Tourismus eingebunden. Ich bin außerdem Turnierdirektor und trage das gesamte finanzielle Risiko.

KA:  Welche Rolle spielt Hellmuth Dieter Küchenmeister?

Leitgeb: Er wird Vorsitzender des OK. Wir können von seinen reichen Erfahrungen und seinem  internationalen Netzwerk nur profitieren.

„Inszenierung wie ein Grand-Slam-Turnier“

Wirtschaftskrise hin, Anti-Korruptionsgesetz her: Warum schaffen Sie den VIP-Bereich, der ja lange Zeit als das Aushängeschild des Kitzbüheler Turniers galt, ab?

Leitgeb: Ich war der erste, der in den Achtzigern beim Tennis ein VIP-Zelt aufgestellt hat. Jetzt bin ich der Erste, der darauf verzichtet. Von nun an ist jeder Gast ein VIP für uns. Der freie Eintritt soll die letzte Barriere zu Fall bringen.

KA: Was wird das Austrian Open 2009 dem Gast außer Tennis bieten?

Leitgeb: Der Tennisfan will gute Spiele, preiswerte Versorgung und Merchandising, das hat eine Studie hervorgebracht. Kitzbühel hat in der Vergangenheit den Fehler gemacht, sich wie ein Grand-Slam-Turnier zu inszenieren. Aber so viel Entertainment ist bei einem Turnier der Kitzbüheler Größenordnung eher schädlich. Ab heuer wird es auf dem Tennisgelände keine VIP-Ausweise mehr geben, dafür verbürge ich mich.

„Turnier wird kein abgespeckter Event“

KA: Ein Tennisturnier light also?

Leitgeb: Es entsteht keine abgespeckte Version des alten Events, sondern wir starten völlig neu durch. Wir fangen heuer bei Null an und bauen das Turnier langsam wieder auf. Dabei hoffen wir auf die Unterstützung in der Bevölkerung. Ich wünsche mir, dass in Kitzbühel wieder mehr Tennis gespielt wird. Nur dann ist auch die Stimmung fürs Turnier wieder vorhanden, die wir so dringend brauchen.

Alexandra Fusser - Hinweis: weitere Informationen über das Tennisturnier in der aktuellen Printausgabe des Kitzbüheler Anzeiger.
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