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Im Sommer des Vorjahres zogen immer wieder Wölfe durch den Bezirk – acht Entnahmeverordnungen ergingen an die lokale Jägerschaft. Erlegt wurde kein Tier.

Jahresbericht über große Beutegreifer - 32.200 € Entschädigungen gezahlt

Die gute Nachricht zuerst – während in den Vorjahren die Zahl der Opfer von Wolf, Bär und Co. immer weiter anstieg, gingen 2024 die Nutztierrisse deutlich zurück. Nur ein Ergebnis des Jahresberichtes, der dieser Tage präsentiert wurde. Im Jahr 2024 wurde die Präsenz von großen Beutegreifern – Wolf, Bär, Luchs und Goldschakal – erstmals in allen Tiroler Bezirken nachgewiesen. Insgesamt wurden in Tirol mindestens 23 unterschiedliche Wölfe aus drei Herkunftspopulationen registriert, im Jahr 2023 waren es 26 Wolfsindividuen. Trotz dieses leichten Rückgangs bleibt die Präsenz des Wolfs eine zentrale Herausforderung für die Tiroler Landwirtschaft, heißt es seitens des Landes. Außerdem haben sich mindestens drei Bären zumindest zeitweise in Tirol aufgehalten. Goldschakal-Nachweise wurden aus zwei Bezirken Tirols gemeldet.

„Die Rückkehr des Wolfs ist eine Tatsache, mit der wir weiterhin umgehen müssen. Der Rückgang der Wolfsnachweise ist ein kleiner positiver Schritt und zeigt, dass unsere Maßnahmen greifen. Aber darauf können wir uns nicht ausruhen, denn die Herausforderung, die Weidetiere auf unseren Almen zu schützen, bleibt dieselbe“, betont LH-Stv Josef Geisler. „Wir setzen weiterhin auf praktikable Lösungen und eine Kombination aus präventiven Maßnahmen und rechtlichen Möglichkeiten, um Tirols Berglandwirtschaft zu unterstützen.“

Im Vorjahr gingen in Tirol 211 tote Weidetiere auf das Konto von großen Beutegreifern – vor allem Schafe (183), aber auch zehn Ziegen, 17 Rinder und ein Pferd. Dabei waren Wölfe für gut 70 Prozent der Verluste verantwortlich. Im Bezirk Kitzbühel sorgten Wolfsrisse rund ums Jahr immer wieder für Aufregung. Bereits im Februar streifte ein Wolf durch ein Fieberbrunner Wohngebiet. Eine Hirschkuh wurde gerissen. Nachweise gab es zu diesem Zeitpunkt auch in Gasteig. Immer wieder kam es vor allem während des Almsommers im Brixental zu Sichtungen bzw. Nutztierrissen. Eine tote Kalbin sowie vier weitere verletzte Jungrinder fand ein Almbauer dann im Sommer auf der Aiglsaualm in Kirchdorf. Mitte August waren dann vier Abschussverordnungen im Bezirk aufrecht – kein Abschuss erfolgte.

Insgesamt wurden 2024 14 Maßnahmenverordnungen zur Entnahme von Schad- und Risikowölfen erlassen. Die Maßnahmenverordnungen erstreckten sich fünf Mal auf den Bezirk Lienz, vier Mal auf den Bezirk Kitzbühel sowie vier Mal grenzüberschreitend auf die Bezirke Kitzbühel und Kufstein und einmal auf die Bezirke Imst und Innsbruck-Land. Aufgrund der ergangenen Verordnungen wurden zwei Wölfe im Bezirk Lienz erlegt.

Krisengespräch im Sommer in St. Johann
„Die rasche Entnahme von Schad- und Risikowölfen, wie kürzlich in Osttirol, bleibt eine unentbehrliche Maßnahme, um den Schutz der Bevölkerung sowie unserer Almen und der Weidetiere zu garantieren“, betont LH-Stv Geisler. Kammerpräsident NR Josef Hechenberger lud im Sommer sogar zum Krisengespräch nach St. Johann. Geholfen hat es nichts. Kein einziger Wolf wurde im Bezirk im Vorjahr erlegt.

Wie Geisler informiert, wurden 88 Anträge auf Entschädigungszahlungen und Förderung von Futterkosten gestellt. Das Land Tirol hat rund 127.000 Euro an Entschädigung für gerissene und vermisste Weidetiere sowie knapp 11.000 Euro an Beiträgen für Futterkosten für rund 400 vorzeitig von Almen abgetriebene Tiere geleistet. Im Bezirk gab es für 22 getötete und vier abgängige Nutztiere Entschädigungen. Insgesamt wurden 32.200 Euro an die regionalen Bauern ausbezahlt.

„Die Entschädigungszahlungen für gerissene Weidetiere sind wichtig und unterstützen die betroffenen Betriebe. Aber eines muss klar sein: Es reicht nicht, nur zu entschädigen. Wir müssen weiterhin mit praktikablen Lösungen dafür sorgen, dass die Verluste sinken. Das Wolfsmanagement bleibt ein zentraler Bestandteil unseres Handelns, auch mit Blick auf die kommende Almsaison“, so LH-Stv Geisler, der auch auf Prävention setzt.

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