Ein Jahr den Ärmsten schenken
Entwicklungshilfe – selbstverständlich? Für Daniela Lukasser einer 24-jährigen Sozialarbeiterin aus der größten Pillerseetalgemeinde jedenfalls: „Für mich – wie auch für meinen Freund Reinhard – war der Wunsch im Ausland tätig zu werden lange schon formuliert. Wie vielleicht für manche die obligate USA-Reise irgendwann geschehen müsse, war für mich das Thema Entwicklungshilfe gegeben, weil ich jetzt – nach Abschluss meines Studiums – einfach Danke sagen möchte! Ich möchte auf diese Art und Weise etwas zurückgeben. War für mich, ob meiner Eltern und einem guten warmen Umfeld, immer alles möglich, ist für viele Kinder in diesem Land kaum eine Zukunft gewiss,“ formuliert Daniela Lukasser „unverschämt“ sicher ihr Verständnis von Dankbarkeit.
Folgerichtig und mehr als konsequent startet sie gemeinsam mit Freund Reinhard, einem 29-jährigen Lienzer Lehrer, Ende August in Richtung äthiopischer Hauptstadt Addis Abeba, um dort in einem privaten Jugendzentrum des Salesianer Ordens Don Bosco den jüngsten und ärmsten der Gesellschaft beizustehen.
Kinder aus schwierigsten Verhältnissen
Verhältnisse die wir nicht erahnen können. Auf der Website des Österreichischen Aussenministeriums ist dazu folgendes zu lesen: Für Äthiopien wird auf erhöhte Terrorgefahr hingewiesen. Es wird befürchtet, dass auch touristische bzw. westliche Einrichtungen Ziel von Anschlägen werden könnten. Die Sicherheitslage ist allgemein labil, Verschlechterungen sind kurzfristig in allen Landesteilen möglich. In Addis Abeba ist eine Steigerung der Straßenkriminalität zu verzeichnen, wobei Taschendiebe und andere Kleinkriminelle oft äußerst geschickt und trickreich agieren. ...
Für Mutter Anna kein Grund beunruhigt zu sein, schließlich könne auch bei uns um die Ecke etwas passieren: „Auch wenn ich nicht gerade begeistert bin, so bin ich doch sehr stolz auf meine Tochter!“
Keine Frage für jene Kinder im Jugendzentrum Don Boscos, die von Bettlerfamilien stammen und oft genug Aidswaisen sind, werden die beiden ein Gottesgeschenk sein. Schließlich wird durch ihren unentgeltlichen Einsatz rund um Bildung, Sport- und Freizeitaktiviäten vielleicht jenes Netzwerk gespannt, welches ein – ansonsten sicheres – Abgleiten in Kriminalität und Straßenarmut verhindern wird können!
Christoph Hirnschall