Die Jagd nach Tasche im Postauto

Wilhelm Mayer aus dem deutschen Leonberg hat noch nie zuvor in Kitzbühel  geurlaubt, trotzdem wird er seinen ersten Zwischenstopp in der Gamsstadt stets in guter Erinnerung behalten, wie er gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger verspricht.

Der Mann hatte ein Miet-Auto für eine dänische Familie nach Mittersill überstellt und war anschließend mit  dem Postbus nach Kitzbühel gefahren, um von hier aus seine Reise mit der Bahn fortzusetzen. Am Bahnhof fiel ihm auf, dass er seine Tasche mit Dokumenten und wichtigen Unterlagen im Bus vergessen hatte. Der Mann lief dem abfahrenden Fahrzeug hinterher – leider ohne Erfolg. Oh Schreck! Die Zeit drängte. In nur knapp 30 Minuten war sein Zug Richtung Stuttgart unterwegs! 

Eine Autofahrerin hielt an und bot dem verzweifelten Deutschen spontan ihre Hilfe an. Eine Fahrt durch ganz Kitzbühel folgte, doch erst in der Busgarage wurden die beiden fündig. Dort hielt ihnen der Chauffeur schon lachend die Tasche entgegen. „Mir ist damals ein Riesenstein vom Herzen gefallen“ erinnert sich Wilhelm Mayer, zumal ihn die hilfreiche Kitzbühelerin noch zum Bahnhof beförderte, damit er nicht den Zug verpasst.

Der Mann will sich auf diesem Wege bei seiner netten Helferin herzlich bedanken. „Ich habe sie vor lauter Aufregung nicht einmal gefragt, was ich ihr für die Fahrt durch Kitzbühel schuldig bin und ich weiß leider auch ihren Namen nicht“, bedauert er. Doch es freue ihn umso mehr, dass es offensichtlich noch Menschen gibt, die sich der Sorgen anderer annehmen!
Alexandra Fusser