Das „Ja“ mit Blick auf den Pillersee

Heiraten liegt auch im Bezirk Kitzübhel im Trend – viele Paare allerdings haben ihre ganz eigenen Ideen vom schönsten Tag des Lebens. Vor allem viele Gäste wünschen sich eine Trauung an einem speziellen Ort. Und viele Standesbeamte im Bezirk zeigen sich hier flexibel – ob im Gipfelkreuz auf der Buchensteinwand oder im Brechhornhaus. Der würdige Rahmen muss stimmen, dann steht dem Ja-Wort nichts mehr im Weg.

Bezirk |  In den acht Standesämtern des Bezirkes ist derzeit absolute Hochsaison – der Wonnemonat Mai ist nach wie vor auch im Bezirk Kitzbühel einer der beliebtesten Monate, um sich das Ja-Wort zu geben. Bei den Standesbeamten geben sich die Paare die Klinke in die Hand, um ihre Aufgebote zu bestellen.

Während vor einigen Jahren das Ja-Wort  im Trauzimmer der Gemeindestuben obligatorisch war, hat sich das in den letzten Jahren auch  in Kitzbühel massiv geändert.

Hochzeitssendungen im Fernsehen liegen im Trend und viele Paare holen sich dort ihre Ideen, wie sie ihre Hochzeit feiern wollen – Wünsche, denen sich auch viele  Standesbeamte des Bezirkes nicht verschließen. Solange die Hochzeit im würdigen Rahmen gefeiert wird. Die meisten von ihnen führen inzwischen auch Außentrauungen durch  – sei es auf einer großen Almhütte, im Hotel oder auf dem Berg.

„Die Wünsche nach Außentrauungen werden immer mehr“, weiß  Peter Dagn, oberster Standesbeamter des Bezirks und in Kirchberg tätig. In den vergangenen Jahren hätten immer mehr „Hochzeitsplaner“ ihre Zelte im Bezirk aufgeschlagen. Diese seien dann auf den Messen präsent und bieten auch besondere Locations an – viele Paare kämen dabei auf den Geschmack in den Tiroler Bergen zu heiraten.

Immer mehr Hochzeitsplaner

„Die Anfragen bei uns werden speziell auch aus dem süddeutschen Raum immer mehr“, sagt Dagn, der selber auch Außentrauungen durchführt, „Man kann sich dem fast nicht mehr verschließen.“ Auch wenn Trauungen im Freien möglich sind, müsse ein Raum vorhanden sein, sollte das Wetter nicht mitspielen. So sieht das auch Klaus Stöckl aus Westendorf – er traut auch schon mal auf der Hohen Salve, im Brechhornhaus oder im Alpengasthof. Auch in Hopfgarten werden Außentrauungen angeboten.

Die Kitzbüheler Standesbeamtinnen führen die Zeremonie nicht nur im Trauzimmer des historischen Rathauses durch,  sondern lassen auch im Stadtmuseum oder dem Bauernhausmuseum Hinterobernau „Ja-Sagen“.

Ein Drittel Gäste

Auch der Kössener Standesbeamte Erwin Schweinester bemerkt einen Anstieg an Anfragen von Paaren aus dem Ausland, die in Kössen heiraten wollen: „Ein Drittel der Paare, die bei uns anfragen, sind Urlaubsgäste. Für mich ist die Grundvoraussetzung einer Außentrauung ein würdiger Rahmen“, sagt Schweinester. „Ja-Sagen“ auf der Piste ist in Kössen tabu. „Es soll ja keine Show sein.“ In einem schönen Hotel oder auf einer Alm ist das jedoch kein Problem.
In Waidring wird nur im Trauzimmer geheiratet. „Sind es mehr als 50 Gäste, können wir aber in den Pfarrsaal ausweichen“, so Michaela Weicker.

 In St. Johann wurde vor einigen Jahren das Gemeindeamt neu gestaltet inklusive schönem Trauzimmer. Außentrauungen werden hier nicht durchgeführt –  das St. Johanner Standesamt ist auch für die Geburten im Bezirk zuständig. Der Arbeitsaufwand wäre zu groß.

„Ja-Sagen mit Blick auf den Pillersee“ bietet hingegen das Fieberbrunner Standesamt an. Die Gemeindeführungen des Pillerseetales haben beschlossen, dass auch das neu errichtete Gipfelkreuz auf der Buchensteinwand als Trauzimmer genutzt werden kann – und dürften damit zukünftig mit Sicherheit eine der beliebtesten Hochzeits-Location des Bezirks anbieten. „Den Wunsch, auf der Buchensteinwand zu heiraten, erfüllen wir gerne“, betont der Standesbeamte Fred Haßlwanter, „Es ist natürlich ein tolles Ambiente da oben.“ Bereits im Herbst standen zwei Hochzeiten auf dem Programm. „Leider ist eine davon buchstäblich ins Wasser gefallen“, bedauert Haßlwanter. Doch in den nächsten Wochen werden sich drei Paare im Gipfelkreuz das Ja-Wort geben. Margret Klausner