Was ist am 11. 11.?

Welche Bedeutung hat der 11. November? „Faschingsbeginn“, war in einer Blitzumfrage erstaunlicherweise als häufigste Antwort zu hören. Ja, es stimmt, dass an diesem Tag  traditionell um 11.11 Uhr der Fasching beginnt.

Warum das so ist, dafür konnte keine wirklich einleuchtende Begründung gefunden werden. Zumal die närrische Zeit ja bekanntlich erst im Jänner beginnt bzw. im Februar Saison hat.

Der 11. November ist  – und das scheint offensichtlich bei vielen in Vergessenheit geraten zu sein – der Martinstag, auch Martini genannt, der Gedenktag des Heiligen Martin von Tours.

Besonders in Österreich hat der 11. November als Feiertag große Bedeutung. Im Burgenland, wo der Hl. Martin Landespatron ist, wird dieser mit einem Festtag geehrt, an dem Ämter und Behörden geschlossen und Schüler frei haben. Der alte Brauch des Martinilobens wird dort noch hoch gehalten: Viele Winzer um den Neusiedler See öffnen zu Martini ihre Weinkeller und laden zur Weinverkostung ein.

Der Brauch des Martinigansls geht auch auf eine weitere Legende des Sankt Martin zurück. Weil man ihn erwählte, Bischof von Tours zu werden, hatte er sich in einem Stall versteckt, wo ihn die schnatternden Gänse verraten hätten. Das Martinigansl mit Rotkraut und Knödel wird österreichweit aufgetischt und gerne verzehrt. Gerade zu Martini mundet dieses Gericht am besten.

Am schönsten sind allerdings die Martiniumzüge anzusehen, wenn die Kinder mit ihren selbstgebastelten Laternen durch die Straßen ziehen und Martinilieder singen. Dann nämlich leuchten die  Augen der Kinder mit den Lichtern ihrer Laternen um die Wette. Alexandra Fusser