
Insolvenzzahl pendelt sich ein
Seit dem Frühsommer 2024 war in Tirol im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen ein deutliches Plus an Insolvenzverfahren zu verzeichnen. Im dritten Quartal 2025 ist dieser Anstieg vorerst gestoppt. Dennoch bleibt die Zahl der Insolvenzen auf hohem Niveau, wie der KSV 1870 berichtet.
In den ersten neun Monaten dieses Jahres mussten 309 Unternehmen Insolvenz anmelden – ein Plus von 45 Fällen beziehungsweise 17 Prozent gegenüber 2024. Verantwortlich dafür sind vor allem die deutlich höheren Zahlen in den ersten beiden Quartalen, während das dritte Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahr sogar einen leichten Rückgang zeigt.
Klaus Schaller, Regionalleiter West beim KSV 1870 ordnet die Zahlen gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger ein: „Ich glaube wir haben in Tirol zwei Nachholeffekte. Einerseits gegenüber den Covid-Jahren: Damals blieben Unternehmen am Markt, die eigentlich schon damals insolvenzreif gewesen wären. Andererseits sind wir gegenüber dem Bundesschnitt was die Steigerungen betrifft relativ weit hinten gewesen. Wir holen im Vergleich zum Rest von Österreich auf.“ Nach wie vor sind viele Insolvenzen „hausgemacht“, wie Schaller betont.
„Manchen Unternehmen fehlt das wirtschaftliche Rüstzeug“, so Schaller. Und außerdem beobachte man vor allem im Bau und im Handel nach wie vor eine schwache Nachfragesituation. Trotz eines breiten Branchenmixes, der nach wie vor als stabilisierendes Element der Tiroler Wirtschaft gilt, können sich die Betriebe nicht von der Wirtschaftslage Europas entkoppeln.