Informationstechnologie an der HTL in Kitzbühel
Ein langgehegter Wunsch der Wirtschaftskammer geht bald in Erfüllung. In Kitzbühel wird eine Klasse einer höheren technischen Lehranstalt (HTL) für Informationstechnologie eröffnet. Schulstart könnte bereits im Herbst 2013 sein, spätestens aber Herbst 2014.
Kitzbühel | Die Wirtschaftskammer hat es schon lange gefordert. Konkretisiert wurden die Bestreben zu einer Ansiedlung einer höheren technischen Lehranstalt (HTL) vor fast fünf Jahren. Nun fehlt nur noch die schriftliche Bestätigung von Unterrichtsministerin Claudia Schmied und die erste Klasse könnte starten. „Eine eigene Kubatur für die HTL ist ein Wunschtraum, aber leider in absehbarer Zeit nicht realisierbar. Im Entwicklungsprogramm des Bundes scheint für die nächsten fünf Jahre nichts auf“, berichtet Bildungslandesrätin Beate Palfrader. Eine Heimat findet die neue HTL in den Räumlichkeiten der HAK/HAS Kitzbühel, bleibt aber eine eigene Schule. „Es wird sicherlich Synergien zwischen den Schultypen geben“, erklärt Palfrader.
Die durchgeführte Schülerstromanalyse an technischen Schulen bestätigt den Bedarf einer solchen Einrichtung im Bezirk. 141 Schüler pendeln zu einer HTL in Tirol, 200 weitere Jugendliche besuchen Schulen in Saalfelden.
Klares Zeichen der Wirtschaft für eine HTL
Eine erste Umfrage unter den Unternehmern im Bezirk wurde im März 2012 durchgeführt. Damals galt es zu klären, welche Richtung eine HTL im Bezirk haben soll. Informatik lag mit 28 Prozent klar auf Platz eins. „Im Herbst letzten Jahres haben wir eine Studie beim Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft in Auftrag gegeben. Befragt wurden einerseits Tiroler Leitbetriebe, andererseits wurde auch eine breiter angelegte quantitative Befragung bei Unternehmen der Industrie, des verarbeitenden Gewerbes sowie des produktionsnahen Dienstleistungssektors gemacht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
Alle befragten Unternehmer halten die Etablierung eines HTL-Zweigs für Informationstechnologie für sinnvoll und notwendig. Somit ist die Beschäftigungsfähigkeit dieser Fachkräfte in den Betrieben sehr groß“, zitiert Klaus Lackner (Wirtschaftskammer Bezirksobmann) aus der Studie. Die befragten Unternehmen orten außerdem Engpässe bei fundiert ausgebildetem IT-Personal. Vor allem auf das fehlende Ausbildungsangebot unterhalb des akademischen Niveaus wurde bei der Umfrage sehr häufig hingewiesen. „Die Lücke wird die neue HTL-Klasse nun schließen“, ist sich Lackner sicher. Elisabeth M. Pöll
BU: Bürgermeister und Vorsitzender des Planungsverbandes Leukental Stefan Jöchl, Landesrätin Beate Palfrader und Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Klaus Lackner präsentierten die Umfrageergebnisse für das HTL-Projekt in Kitzbühel. Foto: Pöll