HTL in Kitzbühel
Kitzbühel | Erschütternd sind die Untersuchungsergebnisse über Arbeitslosigkeits- und Einkommenentwicklungen im Bezirk Kitzbühel. Der ÖGB Tirol will gegensteuern. Die Erkenntnisse der Statistik Austria sind nicht neu: Im Vergleich zu den Bezirken in Tirol und jenen in den anderen Bundesländern schneidet die Tourismusregion denkbar schlecht ab. „Mit den niedrigsten Einkommen und den höchsten Lebenserhaltungskosten sind die Kitzbüheler Überlebenskünstler“, fasst SP-Bezirksobmann Hans Schweigkofler zusammen. Das Durchschnittseinkommen liegt im Bezirk Kitzbühel bei 1.910 Euro, tirolweit bei 2.053 Euro, österreichweit dagegen bei 2.154 Euro.
Der Tiroler ÖGB-Chef Gerhard Schneider ist außerdem „schockiert“ über den rasanten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Bezirk Kitzbühel: „28,6 Prozent ist der Spitzenwert in Tirol.“ Abhilfe schaffen sollen in der von Klein- und Mittelbetrieben geprägten Region neue Betriebsansiedlungen, wobei sich die Gemeinden dabei auf eigene Füße stellen müssen, wie Schweigkofler weiß. Als Bürgermeister von Oberndorf verweist er angesichts der vorherrschenden hohen Grundstückspreise auf die „erfolgreiche restriktive Raumordnungspolitik“ seiner Heimatgemeinde.
Neue Impulse durch Fachhochschulen
Eine Bildungsoffensive ist für Schweigkofler und Schneider das oberste Gebot: Neue Schulen bringen neue Betriebe mit sich, sind sie sich einig. Was im Bezirk fehle, sei eine technische Ausbildungsstätte. Für Schweigkofler ist dehalb eine HTL am Standort Kitzbühel vorstellbar. „Eine HTL mit Schwerpunkt IT-Berufe könnte an die HAK Kitzbühel angeschlossen werden“, präzisiert er. In weiterer Folge seien auch Fachhochschulen und universitäre Einrichtungen in der Region denkbar. „In Kufstein hat die Fachhochschule einen neuen Impuls ausgelöst. So etwas brauchen wir auch bei uns.“ A. Fusser