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Kitzbüheler Anzeiger

Hotelprojekt wackelt plötzlich

Zuviel des Guten? Die Betreiber der Hotelkette „Explorer Hotels“ prüfen, ob sich der Bau in St. Johann für sie selber und die Region noch lohnt.

St. Johann | Sehr verblüfft zeigte sich Jürnjakob Reisigl, Geschäftsführer der Hotelkette „Explorer Hotels“, über das Hotelprojekt „Adeo Alpin“, welches direkt neben seinem geplanten Hotel entstehen soll. „Wir waren perplex, als wir erfahren haben, dass in unmittelbarer Nähe eine weitere Hotelkette ein Haus mit ähnlicher Ausrichtung geplant hat. Man hatte uns vorab nicht darüber informiert. Wir finden diese Vorgehensweise sehr befremdlich“, erzählt Reisigl.

Zwei Hotels mit ähnlicher Ausrichtung

Wie der Kitzbüheler Anzeiger in seiner letzten Ausgabe berichtete, sind beide Hotelprojekte im niedrigen Preissegment angesiedelt und auf einen Gast ausgerichtet, der sportlich ist und nicht viel Zeit im Hotel verbringen möchte. Als prominenter Partner und Werbegesicht für das Hotel „Adeo Alpin“ fungiert Ex-Skistar Hermann Maier.

Keinen Zeitrahmen festgelegt

Ob das „Explorer Hotel“ jetzt überhaupt gebaut wird, steht in den Sternen. „Wir werden prüfen, ob in St. Johann der Bedarf für unser Hotel noch gegeben ist. Wir wollen uns ja nicht gegenseitig und auch den anderen Beherbergungsbetrieben vor Ort das Geschäft wegnehmen“, erklärt Reisigl. Auch will er keinen Preiskampf eröffnen, der die anderen Betriebe möglicherweise in die Knie zwingt. Wie lange die Prüfung, ob in St. Johann gebaut wird oder nicht, dauern wird, lässt Reisigl offen: „Wir haben keinen Zeitdruck.“

Was passiert mit dem Grundstück?

Die Explorer Kette hat das Grundstück im Herbst von der St. Johanner Bergbahn gekauft. „Wir müssen jetzt erstmal abwägen, wie wir weiter vorgehen. Wir können das Grundstück auch wieder verkaufen oder zu Investitionszwecken vorerst behalten“, erklärt Reisigl.

Was passiert, wenn sich die Gruppe nun entschließt das Hotel nicht zu bauen? Hat sich die Bergbahn ein Rückkaufs- oder Vorkaufsrecht gesichert? „Dazu kann ich vorerst keine Stellungnahme abgeben“, erklärt Bergbahn-Geschäftsführer Wolfram Jahn gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger. Es sei aber klar kommuniziert worden, dass in diesem Bereich zwei Grundstücke für einen Hotelbau vorgesehen sind. „Die Explorer-Gruppe hat sich das Grundstück selbst ausgesucht. Wir haben nie gesagt, dass kein weiteres Hotel kommen wird“, so Jahn. Er sieht beide Projekte positiv. „Ich glaube sogar, dass die Hotels voneinander profitieren und einander ergänzen“, erklärt der Geschäftsführer.

„Es wurde gesagt, dass zweites Hotel kommt“

Bürgermeister Stefan Seiwald will das Gespräch mit dem Betreiber suchen. „Es wurde eigentlich immer kommuniziert, dass ein zweites Hotel in diesem Areal entstehen wird“, sagt Seiwald. Auch er sieht Platz und Chancen für beide Hotelprojekte in St. Johann. In die selbe Kerbe schlägt die Stellungnahme des Tourismusverbandes. „Die Betreiber wussten, dass ein zweites Hotel kommt“, so Geschäftsführer Gernot Riedel.
Johanna Monitzer, Foto/Visualisierung

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