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Kitzbüheler Anzeiger

„Horror“ mit nur drei Akkorden

Die Gewinner des Grazer Kleinkunstvogels 2008 haben ihre Wurzeln in der Straßenmusik – dementsprechend „liedlastig“ war auch ihre Bühnenshow. Während der kurzen Textintervalle servierte das Trio einen hintergründigen Humor, der erst auf den zweiten Blick wirklich böse war.

Auch das Publikum erhielt dabei sein Fett ab: Wer „gut“ mitarbeitete bekam dagegen ein Plus beziehungsweise sogar ein kleines Geschenk. Allerdings verteilten die drei Vorarlberger auch einige böse Seitenhiebe: „Wir wollten einiges über Kitzbühel heraussuchen, es ist uns aber dann doch nichts eingefallen“. Diese und ähnliche Scherze musste die stolze Gamsstadt – die in einem Nebensatz auch als „schönes Dorf“ bezeichnet worden ist – über sich ergehen lassen. Als Ausgleich dafür gab‘s fetzige Heimatlieder, die natürlich ebenfalls eine gewisse Ironie nicht entbehrten.

Die Eigenkompositionen der drei Friseure konnten sich jedenfalls hören lassen. Ob Brachial-Gaudi, Disco-Fieberanfall oder Liebeslied: Kein Genre war vor dem bitterbösen Trio sicher.  Getreu dem Motto „Super-Horror“ war ihnen rein gar nichts heilig, nicht einmal das heilige Land Tirol. Und das, obwohl die Lieder der Friseure aus Prestigegründen grundsätzlich nicht mehr als drei Akkorde aufweisen.

Publikum war ein weiterer Mitspieler

Stefan Beer, Daniel Amann und Bernhard Widerin waren an diesem Abend – wie bereits erwähnt – nicht die einzigen Unterhalter. Getreu ihrem Grundsatz, dass jeder Auftritt der Friseure ein „Selbstunterhaltungsabend“ sei, wurde das Publikum ordentlich eingespannt. Sogar ein Foto desselben wurde von der Bühne herunter geschossen.  Selbst die Geruchsnerven der Zuschauer wurden auf eine Probe gestellt: So setzte das aberwitzige Trio Räucherstäbchen zur Eröffnung des Abends ein, die eine recht benebelnde Wirkung auf die erste Reihe hatten. Wer nun denkt, das alles waren Pannen, der irrt: Der irrwitzige Abend präsentierte sich als subtil durchkomponiertes Gag-Spektakel.

Die Kabarett-Stars selbst beließen es bei eher hintergründigen Mitteln des Humors. Dieser zündete jedoch wie ein Funke. Die Friseure ziehen ihr Fazit übrigens gerne selbst auf ihrer Homepage, demnächst dürfte auch ein Urteil über Kitzbühel feststehen. kris
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