
Hopfgarten setzt auf Wasserkraft
Die Marktgemeinde Hopfgarten setzt einen weiteren Schritt, um energie-autark zu werden: Bis 2027 soll das neue Wasserkraftwerk Elsbethen entstehen.
Mit dem Bau des neuen Wasserkraftwerks Elsbethen an der Kelchsauer Ache setzt die Marktgemeinde Hopfgarten gemeinsam mit den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) ein Zeichen für eine nachhaltige und unabhängige Energiezukunft. Das Kraftwerk wird ab 2027 jährlich rund 30 Millionen Kilowattstunden umweltfreundlichen Strom erzeugen – genug für rund 7.000 Haushalte.
Das Projekt, in das insgesamt rund 35 Millionen Euro investiert werden, wird von einer eigens gegründeten Kraftwerksgesellschaft umgesetzt: Die Kommunalbetriebe Hopfgarten halten 60 Prozent der Anteile, die ÖBf Beteiligungs GmbH ist mit 40 Prozent beteiligt. Für die Marktgemeinde bedeutet das eine Investitionssumme von rund 18 Millionen Euro. Eine Förderzusage des Bundes steht, wie Bgm. Paul Sieberer gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger bestätigt. „Wir stehen massiv hinter diesem Projekt und gehen nun in die Umsetzung“, betont Bürgermeister Paul Sieberer. „Das Kraftwerk Elsbethen ist ein Beispiel dafür, wie nachhaltige Energiegewinnung und regionale Entwicklung Hand in Hand gehen können.“
Fünftes Kraftwerk für Hopfgarten
Das Kraftwerk ist das bislang größte, an dem die Kommunalbetriebe beteiligt sind, und das fünfte in ihrem Portfolio – eines davon in Kooperation mit Wörgl. Trotz der Klimaveränderungen weiß Bgm. Sieberer: „Wir hatten immer unterschiedliche Wassersituationen, im Schnitt über die Jahre beobachten wir aber immer in etwa die gleiche Wassermenge.“ Die neue Anlage erhöht nicht nur den Anteil der Eigenstromerzeugung, sondern bringt die Kommunalbetriebe an die Schwelle zur bilanziellen Energieunabhängigkeit. Durch die sogenannte Inselbetriebsfähigkeit kann die lokale Infrastruktur auch im Falle eines Blackouts weiter betrieben werden – ein wesentlicher Schritt zur Versorgungssicherheit in der Region. Das Kraftwerk Elsbethen umfasst eine 5,4 Kilometer lange Druckrohrleitung, zwei leistungsstarke Pelton-Turbinen und ein modernes Krafthaus.
Für den Schutz des Ökosystems werden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, darunter eine Fischaufstiegshilfe, eine garantierte Restwasserabgabe sowie Amphibienzäune entlang der Kelchsauer Ache. Ein Großteil der Druckrohrleitung wird in bestehenden Straßenbanketten oder Grünflächen verlegt, anschließend erfolgt eine umfassende Rekultivierung. Im Zuge der Bauarbeiten werden zudem Ufersicherungen erneuert, die Kelchsauer Landesstraße in Teilabschnitten modernisiert, das Trinkwassernetz erweitert und Glasfaseranbindungen verbessert. Dabei wird auf regionale Betriebe gesetzt. Trotz aller Vorteile bleibt eines nicht unerwähnt: Während der Bauarbeiten wird es zu Verkehrsbehinderungen kommen. „Wir setzen alles daran, die Einschränkungen für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten“, versichert Sieberer. Die Fortschritte und Baumaßnahmen werden laufend kommuniziert: So lassen sich alle Informationen unter www.kwe.tirol nachlesen, zudem gibt es eine WhatsApp-Gruppe.