Ein „Holzkastl“ mit Funktion
Im Rahmen der „architektur in progress Impulsgespräche“ wurde auch dem Kitzbüheler Anzeiger ein exklusiver Einblick in das neue Verwaltungsgebäude der Firma Egger in St. Johann ermöglicht.
St. Johann | Als „Holzkastl“ wurde das neue Verwaltungsgebäude der Firma Egger am Stammsitz in St. Johann liebevoll von mehreren Besuchern im Rahmen des Forums „architektur in progress“ bezeichnet. Im Inneren des im März 2015 bezogenen Hauses, duftet es auch immer noch ein bisschen nach Holz. Das Raumklima ist sehr angenehm, die Räume sind lichtdurchflutet.
Das Material wächst in nur 57 Minuten nach
Architekt Bruno Moser (architekturWerkstatt, Breitenbach) ist für die Planung der Stammhäuser des Holzkonzerns verantwortlich. Das erste Stammhaus in dieser Form baute er 2008 in Radauti (Rumänien) für Egger. „Die Kosten, die Nachhaltigkeit und die einfache sowie saubere Bauweise mit dem Werkstoff Holz sprechen klar für diese Art zu bauen“, erklärt Moser.
In Modulbauweise mit Produkten der Firma Egger wurde das Haus innerhalb eines Jahres errichtet. Vorgefertigte Elemente im Ausmaß von 2,80 mal 11,40 Metern wurden dafür eingesetzt. „Das gesamte Holz, das für den Bau verbraucht wurde, wächst in Österreichs Wäldern innerhalb von 57 Minuten nach“, veranschaulicht Moser. Bis auf die Tiefgarage aus Beton bestehen die beiden viergeschossigen Gebäudeteile aus Glas und Holz.
276 Arbeits- und 48 Schulungsplätze
Das Bürogebäude bietet Platz für 276 Arbeits- und 48 Schulungsplätze. „Das durchdachte an diesem Konzept ist auch, dass es individuell gestaltet werden kann. Wird ein Arbeitsplatz nicht mehr benötigt, kann ohne viele Umstände aus einem 4er-Büro ein 2-er Büro gemacht werden oder auch umgekehrt“, erklärt Moser. Rückzugsräume und kleine Nischen sorgen für Privatsphäre, wenn gewünscht. Die Beleuchtung erfolgt mit LED-Lampen, die direkt am Arbeitsplatz integriert sind.
Im Restaurant wird täglich frisch gekocht
Ein Herzstück des Stammhauses ist auch das Mitarbeiterrestaurant mit 220 Plätzen, in dem täglich frisch gekocht wird. „Hier sitzen Führungskräfte mit Werksarbeitern und Büroangestellten zusammen. Es wird als Treffpunkt genutzt“, schildert Moser. Dieses System der Holzbauweise wendete Egger auch bei seinem Verwaltungsgebäude in Brilon sowie beim TechCenter in Unterradlberg an. Johanna Monitzer