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"Hilfe, wir brauchen einen Arzt!"

Bergrettung Kitzb1_21_2025_ Bergrettung OS Kitzbühel
Regelmäßige Übungen sorgen dafür, dass bei einem Ernstfall alle Handgriffe funktionieren.

Nicht jeder Einsatz am Berg ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Und nicht jeder Unfall erfordert gleich einen Notarzt. Die meisten Einsätze können die Bergrettungsortsstellen mit ihren top ausgebildeten Einsatzmannschaften selbst bewältigen.
Dank der Ausbildung zum Alpin Medic verfügen die Bergretter über eine solide medizinische Grundausbildung, um Verunfallte bestmöglich zu versorgen. Doch manchmal reichen Routine und Erfahrung allein nicht aus – und dann ist es gut, jemanden dabei zu haben, der noch ein bisschen mehr weiß.

Schwere Kopfverletzungen, innere Blutungen, Herzinfarkt oder unklare Symptome: Es gibt Situationen, in denen ein Arzt am Berg gebraucht wird. Normalerweise wird in solchen Fällen der Notarzthubschrauber alarmiert. Doch was passiert, wenn er nicht starten kann – weil Nebel, Schneefall oder Dunkelheit einen Flug unmöglich machen?

Bergretter mit einer Ausbildung in Medizin

Im Bezirk Kitzbühel werden dann die Bergrettungsärzte der Gruppe „Tiroler Unterland“ entweder direkt über die Leitstelle Tirol mitalarmiert oder gezielt von den Ortsstellen angefordert.

„Die Notfallversorgung am Berg funktioniert anders als im Tal.“
Stefan Kurz-Lindner, Bezirksleiter

Bezirksleiter Stefan Kurz- Lindner erklärt: „Diese Ärzten sind nicht nur medizinisch hervorragend ausgebildet, sondern auch erfahrene Bergretter, die sich im alpinen Gelände sicher bewegen und die mit Seil, Pickel und Steigeisen ebenso vertraut sind wie mit der Notfallmedizin.“

Gemeinsames Training für einen Ernstfall

Einer von ihnen ist Dr. Gernot Strauss, Bergrettungsarzt der Ortsstelle Kitzbühel. Er rückt regelmäßig zu Einsätzen im Bezirk Kitzbühel oder Kufstein aus. Auch er unterstreicht die Bedeutung dieses Systems: „Wir hatten beispielsweise im vergangenen Winter einen nächtlichen Einsatz in Jochberg“, erzählt Strauss. „Ein internistischer Notfall am Berg, kein Hubschrauber möglich. Wir konnten den Patienten notärztlich direkt am Einsatzort behandeln und ihn dann für den weiteren Transport ins Tal vorbereiten.“

Die Schmerztherapie nach einem Unfall spielt dabei eine große Rolle. Patienten erhalten möglichst früh eine gezielte medikamentöse Behandlung zur Linderung akuter Schmerzen. Gerade im unwegsamen Gelände, wo der Abtransport oft langwierig und belastend ist, bedeutet das für die Betroffenen eine spürbare Erleichterung und eine wichtige Verbesserung der Versorgungsqualität.

Bergrettung Kitzb2_21_2025_ Bergrettung OS Kitzbühel
Bei schwierigsten Wetterbedingungen sind die Bergretter unterwegs um zu helfen.
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