
Hermann Huber will als Obmann "Vollgas geben"
Die Nachricht schlug ein wie der Blitz: „Als Obmann für die Bezirksstelle Kitzbühel wird der Kitzbüheler Unternehmer und Stadtrat Hermann Huber zur Wahl vorgeschlagen“, teilte der Tiroler Wirtschaftsbund mit. Sechs der sieben Mitglieder des Gremiums würden gemäß Urwahlergebnis vom Wirtschaftsbund gestellt, hieß es in dem Schreiben weiter. Die formale Wahl erfolge Mitte Juni durch die Ausschussmitglieder im Rahmen einer konstituierenden Sitzung.
Neben Huber sind für den neuen Ausschuss nominiert: Christina Brunner (Dödlinger Touristik, Fieberbrunn), Andreas Exenberger (Exenberger Elektro-Technik GmbH, Kitzbühel), Michael Kofler (Kofler Isolier- und Dämmtechnik GmbH, Kitzbühel), Hermann Lechner (Hermann Lechner Farben GmbH, Kitzbühel) sowie der Kirchberger Hotelier Wilhelm Steindl (Hotel Sonne).
Darüber hinaus sollen Unternehmerpersönlichkeiten aus den Bereichen Industrie, Banken und Versicherungen, Junge Wirtschaft und Frau in der Wirtschaft in der neuen Funktionsperiode kooptiert werden – um die Interessen der Wirtschaft noch breiter abbilden zu können, wie es aus Innsbruck heißt.
„Wir wollen einen neuen Kurs in der Interessenspolitik einschlagen.“
Barbara Thaler, Landesobfrau
Der Wirtschaftsbund will ein neues Kapitel in der Bezirksstelle aufschlagen. „Wir haben Persönlichkeiten nominiert, die mit Engagement, Haltung und Unternehmergeist bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und einen neuen Kurs in der Interessenspolitik einzuschlagen“, begründet Landesobfrau Barbara Thaler.
Im Vorfeld hatte es in der Bezirkskammer bekanntlich heftig gebrodelt; der unfreiwillige Abgang des noch amtierenden Obmannes Peter Seiwald sorgte entsprechend für Aufsehen, der Kitzbüheler Anzeiger berichtete mehrfach.
Als WK-Funktionär ein Quereinsteiger
Gleichzeitig setzte ein heftiges Rätselraten über Seiwalds Nachfolge ein. Den Kitzbüheler Unternehmer, Landwirt und Stadtrat hatten dabei wohl die wenigsten auf ihrer Rechnung. Als Funktionär ist Hermann Huber bisher weder in der Wirtschaft noch beim Bauernbund in Erscheinung getreten. Vom Tiroler Wirtschaftsbund wird ihm „Handschlagqualität und kommunalpolitische Erfahrung“ attestiert.
"Habe als 17-Jähriger schon Verantwortung für elterlichen Betrieb übernommen."
Hermann Huber, designierter WK-Bezirksobmann
Unternehmer sei er schon seit jungen Jahren, erläutert Huber. „Ich habe als 17-Jähriger Verantwortung für den elterlichen Betrieb übernommen.“ Aus dem Achrainhof entwickelte der 45-Jährige mit seiner Frau ein vielseitiges Unternehmen mit fünf Mitarbeitern. Das Lohnunternehmen Huber mit den Schwerpunkten Winterdienst, Straßenreinigung, Transport und Erdbewegung sowie die Achrain Transport OG.
Darüber hinaus ist er langjähriger Obmann des Maschinenrings.
2010 stieg Huber in die Kitzbüheler Kommunalpolitik ein: Zunächst als Gemeinderat, seit 2022 ist er Stadtrat und Verkehrsreferent.
Seine Nominierung zum WK-Obmann sei auch für ihn überraschend gewesen, schildert Huber. Von Barbara Thaler sei lediglich seine Mitarbeit im Ausschuss angefragt worden. „In der Sitzung haben sich die Unternehmer für mich als Obmann ausgesprochen.“ Viel Zeit zum Überlegen war nicht: „Innerhalb von 24 Stunden hab ich zugesagt.“
"Reiche dem alten Ausschuss die Hand."
Hermann Huber, designierter WK-Bezirksobmann
Dass im neuen Gremium aktuell mehrheitlich Kitzbüheler sitzen, sei einer gewissen „Zurückhaltung seitens der St. Johanner Wirtschaft“ geschuldet, sagt Huber: „Wir haben mehrere Unternehmer gefragt.“ Es würden aber, wie Huber versichert, „weitere sechs oder sieben Mitglieder von Hochfilzen bis Hopfgarten kooptiert“. Ziel sei „ein vernünftiger Branchenmix“ aus dem Bezirk.
Den bestehenden als auch den neuen Ausschuss-Mitgliedern wolle er die Hand reichen, hebt Huber hervor. „Ich suche das Verbindende. Letztendlich geht es darum, die Wirtschaft im Bezirk zu stärken. Und dann geben wir Vollgas.“