Zum Inhalt springen
badgebadge
Job AnzeigerImpulsTrendig MagazinServus
Kitzbüheler Anzeiger
Fleissige Ausstllungshelfer.Giselabahn.webp
Die Helfer der Giselabahn-Ausstellung trugen wesentlich zum Gelingen des außergewöhnlichen Jubiläumsprojekts bei. Foto: Bianca Riegel

Helferfeier für „150 Jahre Giselabahn“

Der Heimatverein Pillersee lud zur Helferfeier der Ausstellung „150 Jahre Giselabahn“ nach Fieberbrunn. Obmann Wolfgang Schwaiger dankte in seiner Ansprache allen Beteiligten und sprach von einem Projekt, „bei dem einfach alles zusammengepasst hat“.

Was im Vorfeld mit viel Leidenschaft und Idealismus geplant wurde, ist tatsächlich voll aufgegangen – keine schlaflosen Nächte, dafür unzählige begeisterte Besucher und ein Team, das mit Herzblut zusammenarbeitete.

Kurator Sebastian Eder war der Motor der Ausstellung: Über 1.000 Kilometer legte er zurück, um Exponate und Dokumente aus der gesamten Region zusammenzutragen. Gemeinsam mit Hans Bachler schuf er eine inhaltlich wie gestalterisch außergewöhnliche Schau.

Ein Meisterwerk im Maßstab
Das begleitende Buch zur Ausstellung war bereits während der Laufzeit vergriffen – die zweite Auflage ist in Arbeit. Mit Filmen, Zeitzeugenberichten und einer fundierten Dokumentation wurde ein einzigartiges Stück Eisenbahngeschichte lebendig gemacht. Rund 4.500 Besucher kamen an 36 Öffnungstagen – aus Südtirol, Bayern und ganz Österreich.

Eine der größten Attraktionen war die detailreiche Modelleisenbahnanlage. In den ehemaligen Umkleideräumen des Fieberbrunner Freibads „Aubad“ entstanden innerhalb von nur acht Monaten 48 Module – rund 2.500 Arbeitsstunden.

Das Team um Konrad Völkl, Roman Tschurtschenthaler und Patrik Windisch leistete Präzisionsarbeit: Patrik Windisch maß den Bahnhof Fieberbrunn exakt aus und rekonstruierte ihn so, wie er vor dem Umbau 2011 aussah – mit dem damals längsten Bahnsteig des Bezirks von über 352 Metern. Auch die legendäre Moosbachbrücke wurde maßstabsgetreu nachgebaut. In einem begleitenden Film berichtete ein Zeitzeuge, der 1929/30 beim Brückenumbau in 12-Stunden-Schichten arbeitete – und schilderte eindrucksvoll, wie Bauelemente während der Arbeiten immer wieder einstürzten und vor welchen Herausforderungen sie damals standen.

Obmann Schwaiger sprach allen Helfern seinen großen Dank aus: „Solch unkomplizierte Unterstützung ist heute keine Selbstverständlichkeit.“

Ein Ort für die Zukunft gesucht
Die Ausstellung ist inzwischen abgebaut, doch die Modelleisenbahnanlage soll erhalten bleiben. Derzeit wird eine geeignete Räumlichkeit gesucht, in der das Meisterwerk weiterhin öffentlich gezeigt werden kann.

Ein Rätsel der Ingenieurskunst
Am Ende bleibt Staunen und Bewunderung: Wie war es möglich, die gesamte Giselabahn-Strecke mit all ihren Brücken vor 150 Jahren in weniger als drei Jahren zu errichten – ohne moderne Maschinen? Diese Frage bleibt offen – und ist vielleicht gerade deshalb Teil des bleibenden Zaubers rund um die Giselabahn.

Suche